Korrespondenz aus einem Industriebetrieb
Ukraine: Diskussionen im Betrieb
Die Kollegen lehnen den Krieg und den Einmarsch Russlands in die Ukraine ab. „Das geht doch nicht, dass der da einfach einmarschiert, der ist doch größenwahnsinnig!“; „Da geht es nur um Macht und Einfluss, dafür muss die Bevölkerung jetzt leiden!“
Dabei wirkt die Meinungsmanipulation, dass die russische Regierung und Putin allein schuld an dem Krieg sind. In der Diskussion und der Kritik am weltweiten Hauptkriegstreiber USA/NATO kommt man da teilweise durch. „Ja die Amerikaner sind ja überall und der Biden hat hier ja auch provoziert!“. Zum Teil wird dagegen gehalten: „Wieso die Nato ist doch ein Friedensbündnis, sehe ich nicht, dass die Schuld haben. Jedes Land kann doch selber entscheiden ob sie in die Nato wollen oder nicht.“ Es zeigt, dass hier weitere Überzeugungsarbeit und Bewusstseinsbildung notwendig ist. Denn bei der NATO geht es weder um einen Sparclub noch einen Kleintierzüchtervein. Es geht um ein aggressives Militärbündnis, das für völkerrechtswidrige Angriffskriege gedacht ist – und das z.B. in Jugoslawien 1998/99 auch praktiziert hat. Zwei Kollegen kamen zur Kundgebung am Donnerstagabend, weil sie überzeugt sind, dass wir Arbeiter gegen den Krieg auf die Straße müssen.