Hamburg / FFF
"Wir sind alle sehr besorgt"
Am Spielbudenplatz auf St. Pauli/Hamburg fand die heutige Auftaktkundgebung der Fridays for Future-Demo #Solidarität mit der Ukraine statt. Im Moment ist die Demo noch unterwegs und es gibt noch keine Zahlen. Aber es waren 10.000 Schülerinnen und Schüler, die sich versammelten.
Schilder wie „Stopp Putin“, „Kein Krieg in der Ukraine“ „Ich bin Russin und erschrocken über den Krieg“ oder „Ich bin gegen Imperialismus“ waren zu sehen. Vereinzelt auch die ukrainische Fahne als Umhang. „Unsere Eltern sind aus der Ukraine, wir sind alle besorgt um Freunde und Verwandte, die dort leben.“
Als Vertreterin vom Frauenverband Courage habe ich gezielt junge Frauen und Mädchen angesprochen. Durch viele Gespräche zog sich die Sorge um eine Ausweitung dieses Krieges und eine Kritik an der Bundesregierung und den Waffenlieferungen: „Wir kennen Krieg und Weltkrieg nur aus Erzählungen von unseren Großeltern; die jetzige Situation ist sehr bedrohlich, es könnte einen 3. Weltkrieg geben“. „Ich bin gegen Waffenlieferungen aus Deutschland, es muss alles getan werden, aber keine Waffen“. „Aber womit sollen die Menschen in der Ukraine sich verteidigen? Trotzdem bin ich gegen Waffenlieferungen aus Deutschland“.
Ich erlebte eine kapitalismuskritische Stimmung verbunden mit idealistischen, feministischen Illusionen. „Es zeigt sich, dass wir endlich eine feministische Außenpolitik brauchen“. Auf meinen Einwurf, dass wir ja mit Annalena Baerbock eine weibliche Außenministerin haben, kommt: „Nein, diese Politik meine ich nicht.“ Es war eine große Offenheit für Gespräche, Interesse an weiteren Informationen. Konkret konnte ich zum Vorbereitungstreffen für die 3. Weltfrauenkonferenz und zwei Aktivitäten rund um den Internationalen Frauentag einladen.
Die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen weckte Neugier. „Was sind Basisfrauen?“ „Toll, dass damit alle interessierten Frauen gemeint sind, dass wir unsere eigenen Vorstellungen dort austauschen können. Ich informiere mich weiter.“ Ich konnte ca. 50 Werbeflyer übergeben. Für einige junge Mädchen war Clara Zetkin völlig unbekannt. Ihre Aussage: "Erst wenn die große Masse der Frauen aus tiefster Überzeugung hinter der Losung steht 'Krieg dem Krieg', dann kann den Völkern der Friede gesichert werden“ auf meinem Plakat stimmte nachdenklich.