Neue Corona-Welle im Sommer oder jetzt schon?

Neue Corona-Welle im Sommer oder jetzt schon?

Die Impflücke optimal schließen – weltweit!

Die Corona-Pandemie wird durch die pausenlose Kriegsberichterstattung in den großen Medien in den Hintergrund gedrängt – zu Unrecht! Gesundheitsminister Lauterbach warnt bereits jetzt vor einer „Sommerwelle“ und rät zu Vorsicht und Beibehaltung einiger Gesundheitsschutzmaßnahmen. Diese entfallen bekanntlich allesamt zum 20. März, es sei denn, Bundestag und Bundesrat beschließen eine erneute Ergänzung des Infektionsschutzgesetzes. (1)

Von Dr. Günther Bittel
Die Impflücke optimal schließen – weltweit!
Die Impflücke muss weltweit geschlossen werden (shutterstock_2117637371)

Doch bis Sommer brauchen wir offensichtlich gar nicht warten, lieber Gesundheitsminister! Bereits jetzt steigen die Inzidenzwerte wieder den dritten Tag in Folge, nachdem sie über mehrere Tage kontinuierlich gefallen sind, allerdings in sehr langsamem Tempo. Ein Spitzenreiter ist kurz nach den Karnevals-Tagen Köln! Das Landeszentrum Gesundheit hat am Sonntag für Köln einen Inzidenzwert von 2.018,7 gemeldet. Noch vor einer Woche hatte der Wert dort bei 1.073,8 gelegen.2

 

Die bundesweite 7Tage-Inzidienz ist wieder gestiegen auf 1231,1 am 6.3.22, die höchste Fallzahl hat die Altersgruppe 35-59 Jahre gefolgt von den 15- bis 34-Jährigen.3 Es ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, da viele Fälle nicht oder nur mit Antigen-Schnelltest erfasst werden und das RKI nur positive PCR-Tests zählt. Der Schutz gegen schwere Verläufe für Geimpfte, der Schwerpunkt der Fälle bei unter 60-Jährigen und die etwas geringere Krankheitslast des Omikron-Virus sorgen dafür, dass die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten stabil bei ca. 2100 bleibt. Die Kliniken kämpfen aber mit einer Vielzahl von Fällen, die nicht wegen, sondern mit Covid-19 in die Kliniken kommen und mit Ausfällen beim Klinikpersonal. Noch immer wird die Zahl der Long-Covid-Patienten nicht wissenschaftlich erfasst!

Die dringende Empfehlung zum Impfen bleibt aktuell!

Das RKI berichtet in seinem Wochenbericht vom 3.3.22: „Bis zum 02.03.2022 waren etwas mehr als 76 % der Bevölkerung mindestens einmal und etwas weniger als 76 % vollständig geimpft; 57 % der Bevölkerung erhielten bereits eine Auffrischimpfung. Aber weiterhin sind hochgerechnet rund 7,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger in der Altersgruppe 18-59 Jahre und rund 2,2 Millionen in der Altersgruppe ab 60 Jahre noch nicht geimpft. Alle Impfstoffe, die zurzeit in Deutschland zur Verfügung stehen, schützen nach derzeitigem Erkenntnisstand bei vollständiger Impfung und insbesondere nach Auffrischimpfung die allermeisten geimpften Personen wirksam vor einer schweren Erkrankung.“4

 

Die Impfungen mit dem Eiweiss-basierten Impfstoff Novavax haben in der vergangenen Woche bundesweit begonnen. Er wurde von der STIKO (Ständigen Impfkommission) ab dem Alter von 18 freigegen für die Erstimpfung, erste und zweite Dosis sollen im Abstand von drei Wochen verabreicht werden. Der Löwenanteil der Impfdosen ist für die Grundimmunisierung für bisher ungeimpfte Beschäftigte im Gesundheitswesen reserviert. Für diese gilt ab 16.3. die berufsbezogene Impfpflicht, Novavax ist ein Angebot für Skeptiker gegen die neuen mRNA- und Vektor-Impfstoffe. Für Booster-Impfungen ist Novavax bisher nicht zugelassen, auch nicht für Schwangere und stillende Mütter. Es gibt jedoch Ausnahmeregelungen in Absprache mit dem Arzt und Zustimmung der/des zu Impfenden (s. Aufklärungsblatt des RKI); wer wegen Allergie gegen Inhaltsstoffe von mRNA-Impftstoffen nicht mit diesen geimpft werden darf, benötigt für die dritte Impfung ein Attest des Hausarztes. Die Impf-Nachfrage ist bisher schleppend.

 

Der Impfstoff gilt als sicher, er ist mit Grippe-Impfstoff vergleichbar und enthält entsprechende Zusatzstoffe als Wirkverstärker (Adjuvantien), konkret Saponine aus dem chilenischen Seifenrindenbaum. Er enthält kein Aluminium! Wer auf traditionelle Totimpfstoffe bereits einmal allergisch reagiert hat, kann also mit den mRNA-Impfstoffen besser fahren. Bei Novavax ist zu rechnen mit folgenden typische Impfreaktionen: Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen.

 

Aufgrund der Ergebnisse von Tierversuchen, dass vor allem die Injektion von mRNA-Impfstoffen in die Vene zur Herzmuskelentzündung (Myokarditis) als Komplikation führen kann, hat das Paul-Ehrlich-Institut die Richtlinien für die Durchführung der Impfung geändert: Nachdem bisher das Aspirieren (Ansaugen mit der Spritze, um zu sehen ob Blut kommt oder nicht) abgelehnt wurde, ist es jetzt empfohlen. Das macht Sinn und kann die Sicherheit der mRNA-Impfstoffe erhöhen. Generell ist es wichtig, zwischen häufigen Impf-Nebenwirkungen (zu erwartende Ereignisse, die rasch wieder abklingen) und (den sehr seltenen) Impfkomplikationen zu unterscheiden (länger anhaltende oder bleibende Schäden bzw. tödliche Komplikationen).

Lassen sich die Impfstoffe verbessern bezüglich Wirkung und Nebenwirkung?

Generell muss die Impfstoffforschung in beide Richtungen intensivert werden, dem steht aber die Gesetzmäßigkeit der imperialistischen Konkurrenz im Kampf um den Weltmarkt im Wege. Interessant ist eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover mit inhalativem Impfstoff, der zu einer Immunisierung bereits auf der Schleimhaut-Oberfläche führt, diese muss von den Viren ja erst einmal durchdrungen werden, damit sie überhaupt in den Körper eintreten können.5

 

Das größte Problem ist aber gegenwärtig der Impf-Imperialismus, der dafür sorgt, dass erst knapp 5 Milliarden Menschen auf der Welt grundimmunisiert sind, überwiegend in den imperialistischen Länder. Also fast 3 Milliarden Menschen hatten noch keinen Zugang zur Impfung, in Afrika sind erst 250 Millionen von 1,4 Milliarden Menschen geimpft. Zynisch ist die Geschäftsmethode von Pfizer-Biontec, Impfstoff-Herstellungs-Container nach Afrika zu schicken, die im Besitz des Konzerns verbleiben. Laut Ärzte ohne Grenzen haben 120 Pharmabetriebe des globalen Südens mitgeteilt, dass sie binnen weniger Monate die Impfstoff-Produktion durchführen könnten, der dazu notwendige Technologie-Transfer wird von Biontec-Pfizer aber verweigert!6

 

  • Sofortige Aufhebung des Patentschutzes für Impfstoffe! Für das Recht auf Impfung weltweit!
  • Aufbau eines leistungsfähigen Impfregisters zur Optimierung der Impfstoffe! Allgemeine Impfpflicht zum Eigenschutz und Schutz der Allgemeinheit!