Ukraine

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Filmemacher Martin Keßler kritisiert „Mainstream“-Medienberichterstattung im Ukraine-Krieg

Im Interview mit der "Frankfurter Rundschau¹ (FR) kritisiert der fortschrittliche Filmemacher Martin Keßler die „Mainstream“-Medienberichterstattung im Ukraine-Krieg und eine Militarisierung unserer Gesellschaft“.¹

Korrespondenz

Zu Martin Keßler: Er macht seit dreißig Jahren fortschrittliche, politische Dokumentarfilme. Sein Film „Neue Wut“ über die Montagsdemo-Bewegung gegen die Hartz-Gesetze wurde auch der Name weiterer Filme und Projekte.

 

Nachfolgend einige Auszüge aus seinem Interview mit der FR:

 

„Was fehlt? Andere Sichtweisen. Auf Phoenix lief eine Dokumentation, die genau beschrieben hat, was der Anteil der Nato an dieser Auseinandersetzung ist, Stichwort: Einkreisung Russlands … Warum bombardieren die USA regelmäßig die von den Kurden bewohnten Gebiete im Norden – und das, obwohl die Kurden bekanntlich seit Jahrzehnten in Opposition zum irakischen Regime stehen? … So ein Aspekt ist jetzt überhaupt kein Thema. Es heißt nur, Putin bombardiert die Zivilbevölkerung. Dass die Amerikaner das genauso gemacht haben, fällt völlig unter den Tisch.

 

Was können denn die Medien hierzulande ausrichten – oder richten sie aus Ihrer Sicht eher etwas an? … Man müsste auch Vertreter der klassischen Friedensbewegung zu Wort kommen lassen, weil die mit anderen Ansätzen an so einen Konflikt herangehen. Die habe ich noch in keiner Talkshow gesehen. … Ich habe den Eindruck, dass in diesen (Talkrunden) … ein Mainstream abgebildet wird. Aber wir haben eine Vielzahl von Krisen, den Krieg, die Pandemie, das Klima... Der Krieg gegen die Natur, den wir führen, wird längst nicht so sehr thematisiert wie der Krieg in der Ukraine. ... Wir erleben auch eine Militarisierung unserer Gesellschaft."