Vorwärtsgang Extra

Vorwärtsgang Extra

Teilerfolg der Kasseler VW-Leiharbeiter: Interview mit Karin Puppel, MLPD Kassel

"Rote Fahne News" hat mehrfach über den Kampf der Kasseler Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter gegen ihre geplante Entlassung durch den VW-Konzern berichtet. Die MLPD gehörte zu den wichtigsten Unterstützern des Kampfes.

Dokumentiert

Der "Vorwärtsgang", Zeitung von Kolleginnen und Kollegen für Kolleginnen und Kollegen in den deutschen VW-, Audi-, Porsche- und MAN-Werken, hat anlässlich des Teilerfolgs eine Extra-Ausgabe herusgegeben und darin ein Interview mit Karin Puppel von der MLPD Kassel abgedruckt. Rote Fahne News dokumentiert.

 

Vorwärtsgang: Hallo Karin, du warst die Anmelderin der Kundgebung vor VW Baunatal am 4. Februar. Überrascht es dich, dass wegen der Unterstützung der MLPD die Aktion am 4.2. schlechtgemacht werden soll?

 

Karin Puppel: Das überrascht mich nicht. lst doch der Antikommunismus dafür da, die Spaltung unter den Kollegen voranzutreiben und uns daran zu hindern, uns zusammenzuschließen und über das System hinaus zu denken.

 

Vorwärtsgang: Was hat dich am meisten beeindruckt bei dem Kampf?

 

Karin Puppel: Mich hat am meisten beeindruckt die Kampfbereitschaft und Disziplin der Leiharbeiter, den Kampf um ihre Arbeitsplätze auch im Interesse ihrer Familien zu führen. Und sich gleichzeitig nicht mehr von der Profit-Logik von VW leiten zu lassen.

 

Vorwärtsgang: Was schlägst du für die Zukunft vor?

 

Karin Puppel: lch schlage die Stärkung des Solidaritätskomitees vor, wo die Arbeiter und ihre Frauen, Kinder und Freunde aktiv werden können. Der Kampf geht weiter. 320 sollen gehen. ln einem halben Jahr laufen die Verträge der 250 wieder aus, die Stammwerker haben Mehrarbeit und die Azubis brauchen eine Übernahme entsprechend ihrer Ausbildung.

 

Vorwärtsgang: Es wird behauptet, die MLPD würde die Not der Leiharbeiter missbrauchen für eigene politische Ziele. Was sagst du dazu?

 

Karin Puppel: Die Ziele der MLPD entsprechen dem Kampf um die Übernahme der Leiharbeiter. Sie steht fest und uneingeschränkt an der Seite aller gerechten Kämpfe. Sie vertritt die gesellschaftliche Alternative des echten Sozialismus, in der die Arbeiter und Werktätigen das Sagen haben. Es wird höchste Zeit, darüber nachzudenken. Die Kriegsgefahr ist so hoch wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr. Die Inflation ist so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr. Das Corona-Management führt zur Durchseuchung unserer Kinder, die Wetterphänomene zeigen einen beschleunigten Übergang in die Umweltkatastrophe. Alles für den Profit der Monopole. So können wir nicht mehr leben.