Leserbrief

Leserbrief

Wir brauchen eine neue Friedensbewegung

Der folgende Leserbrief ist in der „Sindelfingen Zeitung“ vom 10. März erschienen.

Von Klaus-Jürgen Hampejs, Gärtringen

Am Dienstag war ich mit Kolleginnen und Kollegen vom Daimler und von der IG Metall in Sindelfingen auf der Kundgebung „Stoppt den Krieg gegen die Ukraine“.

 

Dennoch habe ich einige kritische Anmerkungen zu den Rednern: Oberbürgermeister Dr. Vöhringer und Ministerin Thekla Walker zu machen.

 

Gemeinsam sagen wir: „Nein zum verbrecherischen Krieg“. Jedoch wird einseitig nur von den Russen-Oligarchen gesprochen. Hier wären Demut und Selbstkritik angebracht. Wer hofierte über Jahrzehnte dieses russische System? Zetsche (Ex-Daimler-Chef, Anm. der Red.) vor wenigen Jahren freudestrahlend mit Putin in Moskau bei der Fabrikeröffnung. Ex-Daimler-Manager wie Cordes: Freunde Putins. Die Fußball-WM in Russland, IOC-Chef Bach, Olympische Spiele in Russland – alles vergessen?

 

Oberbürgermeister Dr. Vöhringer brandmarkte die Despoten der Welt, nannte Russland, China und andere. Doch nicht vergessen: Die Autokonzerne machen Superprofite in China und bei anderen „Despoten“. Etwas Demut und Selbstkritik wären angebracht. Und bald die Fußball-WM in Dakar? Sind das keine Despoten?

 

Zu Thekla Walker (Grüne) und ihrem lauten „Ja“ zu Waffenlieferungen gebe ich die Position des IG-Metall-Vorstands vom 25. Februar 2022 wieder: „Waffenlieferungen in die Konfliktregion lehnen wir hingegen ab“.

 

Heute Heckler & Koch, morgen die Kolleginnen und Kollegen bei MTU, Krauss-Maffei. Wie geht das weiter?

 

Deswegen meine Meinung: Keinen Mann, keine Frau und keinen Euro für verbrecherische Kriege. Die Grenze verläuft nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen Unten und Oben. Keine Unterstützung den Kriegsgewinnlern, sondern das Volk auf die Straße. Wir brauchen eine neue Friedensbewegung.