Stahltarifrunde

Stahltarifrunde

Wir verzichten nicht für den Krieg!

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine bestimmt dies die Diskussion in den Stahlbetrieben. Stahlarbeiter nehmen an Friedens- und Antikriegsprotesten teil, sammeln Spenden und organisieren Hilfe für die ukrainischen Arbeiter und die Bevölkerung und den Geflüchteten.

Von Korrespondenten und ako
Wir verzichten nicht für den Krieg!
(rf-foto)

In den Gesprächen werden auch die Waffenlieferungen hitzig diskutiert und die Aufrüstung von 100 Milliarden sofort und jährlich mindestens 2% des Bruttoinlandsprodukt, inzwischen wird vonseiten der Ampel-Regierung offen über eine deutliche Erhöhung dieses Anteils diskutiert. Doch wer wird das bezahlen?

 

Für Finanzminister Lindner ist dies klar, die Steuerzahler und somit die Arbeiter müssen das bezahlen. Die Arbeiter und ihre Familien spüren das schon, durch die weiter rasant gestiegenen Energiepreise. Diese stiegen schon vor dem Krieg rasant und es wurde der Lohn durch die galoppierende Inflation aufgefressen. Die Menschen in der Ukraine sind durch den imperialistischen Krieg in ihrer Existenz bedroht. Der gleiche imperialistische Krieg befeuert aber auch die Inflation in Deutschland. Im Februar erreichte die offizielle Inflationsrate 5,1 Prozent. In Wirklichkeit sind es für Arbeiterfamilien mindestens zehn Prozent mit stark steigender Tendenz. Heute ließ der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck verlautbaren, für die "Solidarität mit der Ukraine", müsse man halt auch mal frieren. Soll heißen, dass die Bevölkerung ruhig sein und freudig Opfer für den imperialistischen Krieg bringen soll. Das ist psychologische Kriegführung!

 

Das ist doch nicht unser Krieg! Die Regierung liefert Waffen und nimmt für die imperialistische Aufrüstung 100 Milliarden zusätzliche Schulden auf. Woher nehmen ein Herr Lindner, ein Herr Gauck, eine Frau Baerbock das Recht und das Mandat, über unseren Verzicht zugunsten des Kriegskurses der Bundesregierung zu reden und zu entscheiden? Der Kampf gegen die akute Weltkriegsgefahr und der Kampf für Lohnnachschlag, gewerkschaftliche Tarifkämpfe und für die Stärkung der Sozialleistungen sind zwei Seiten des Kampfes für unsere Lebensinteressen und richten sich beide gegen die gleichen Imperialisten.

 

Die Stundenlöhne der Stahlarbeiter wurden zuletzt 2019 um 3,7% angehoben. Die 1.000 Euro Urlaubsgeld die seit 2020 jährlich gezahlt werden sollten, hat noch kein Stahlarbeiter gesehen. Auch die Einmalzahlung aus der letzten Tarifrunde ist ein Tropfen auf den heißen Stein und wird erst 2023 ausgezahlt. Es gibt eine große Wut auf die faulen Kompromisse in den letzten Jahren. Aus Rücksicht auf die Stahlkonzerne hat die IG-Metall-Führung darauf verzichtet, konsequent um höhere Löhne zu kämpfen. Damit muss Schluss sein! Die Stahlarbeiter und ihre Familien brauchen eine ordentliche Erhöhung der Stundenlöhne. 10% sind notwendig, um überhaupt die Preissteigerung der letzten zwei Jahre auszugleichen.

 

Die Betriebsgruppen der MLPD fördern den gewerkschaftlichen Kampf um höhere Löhne und seine Verbindung mit dem Friedenskampf. Die Arbeiter haben eine wichtige Verantwortung sich international zusammenzuschließen und mit weltweiten Streiks den Kriegstreibern das Handwerk zu legen. Eine offensive Tarifrunde verbunden mit Streiks, stärkt das Vertrauen in die eigene Kraft und vom Standpunkt der Arbeiterklasse zu denken. Gegen die Wirkung der sozialchauvinistischen Spaltung in unterschiedliche Länder, Standorte und Konzerne. Dies führt zu Kriegen wie in der Ukraine.

 

Nicht die Arbeiter aus anderen Ländern sind unsere Gegner, sondern die Vorstände und ihre Regierungen. Wir sollen verzichten, damit die Profite stimmen. Wir sollen jetzt nicht offensiv um höheren Lohn kämpfen, angesichts des Kriegs in der Ukraine. Was kommt als nächstes? Schluss damit, Schluss mit Verzicht, Schluss mit dem Krieg. Jetzt eine offensive und kämpferische Tarifrunde vorbereiten und den Kampf gegen den Krieg und alle Kriegstreiber führen!