Atomkriegsgefahr
Wie die USA sich auf einen Weltkrieg vorbereiten
Wie sich die Meldungen gleichen: Am 27. Februar verkündete Kanzler Olaf Scholz das größte Aufrüstungsprogramm Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von heute wird offen über eine enge Zusammenarbeit der imperialistischen deutschen Bundesregierung mit der einzigen EU-Atommacht, Frankreich, berichtet (www.faz.net, 19.03.2022) Am 9. März titelte die Zeitung „The Australian“: „Truppenaufbau zur Bewältigung der doppelten Bedrohung“. Die Regierung Australiens hatte beschlossen, die Rüstungsausgaben um 30 Prozent zu steigern, das größte Aufrüstungsprogramm seit über 40 Jahren. Mit der „doppelten Bedrohung“ war der Krieg gegen China und Russland gemeint.
Sind das panische Reaktionen auf den Angriffskrieg des russischen Imperialismus oder sind es längst vorbereitete Pläne, für die jetzt eine Stimmung erzeugt wird?
Die Zeitschrift Foreign Policy veröffentlichte am 18. Februar einen Artikel¹ von Matthew Kroenig, Vize-Direktor des Scowcroft Centers im Atlantic Council, der die Hauptrichtung der US-Außenpolitik repräsentiert.² Der Titel: „Washington muss sich auf Krieg sowohl gegen Russland als auch gegen China vorbereiten“. Der Artikel entwickelt die Strategie und Taktik, die bedrohte Position der USA als einzige Supermacht dadurch zu verteidigen, dass der Hauptgegner China und dessen wichtigster Verbündeter Russland der Vorherrschaft der USA unterworfen werden. Im Falle Chinas ist man sich nicht sicher, ob das durch Inszenierung einer „Farbenrevolution“ von innen heraus gelingen kann oder indem man China zum Überfall auf Taiwan provoziert und dann angreift.
Was Russland betrifft, so haben die USA und die NATO seit vielen Jahren ihre Positionen immer weiter zur russischen Grenze vorgeschoben, Raketen stationiert, Großmanöver abgehalten, oder mit Flügen atomtauglicher Bomber und Jagdflieger-Geschwader bis direkt an die russische Grenze provoziert. Gleichzeitig kam jetzt ans Tageslicht, dass die USA die Ukraine nicht nur mit modernsten Waffen aufgerüstet haben, sondern dass CIA-Agenten jahrelang ukrainische Truppen auf einen solchen Krieg vorbereitet und ausgebildet haben. Besonders Scharfschützen und Panzerabwehrraketen sowie verdeckte Kommunikation mit modernster Technik wurden trainiert.³
Der russische Imperialismus führte - aus seinen eigenen imperialistischen Interessen heraus - einen Angriff auf die Ukraine durch, was für ihn mit der Gefahr einer massiven Schwächung – ökonomisch, politisch und militärisch - einhergeht.
In dem erwähnten Artikel in Foreign Policy wird unverblümt die massive Steigerung der Militärausgaben der USA und ihrer Verbündeter gefordert, ausdrücklich bis zur Verdoppelung, mit exakten Angaben, um welche Waffensysteme es gehen soll: In Europa handelt es sich um Panzer und Raketen, die Pazifischen Verbündeten sollen U-Boote, Seeminen und Schiffsraketen kaufen. Genau das, was jetzt in Deutschland und Australien verkündet wird.
Die USA sollen „stärker auf Atomwaffen bauen“, heißt es in dem Artikel weiter, im vollen Bewusstsein, dass es – zynisch formuliert - „Risiken im Zusammenhang mit nuklearer Abschreckung“ gibt. Als großes Vorbild wird der Zweite Weltkrieg empfohlen, wo die USA „den Sieg nicht nur in einem Kriegstheater gesucht haben“. Aber auch das neuimperialistische Russland entwickelte neue Atomwaffen, wie auch weitere imperialistische Länder.
Was die Weltkriegsstrategen bei diesen ganzen Plänen übersehen, das sind die Volksmassen, die sich keineswegs freiwillig für die Ziele des US-Imperialismus unterjochen lassen oder mit Atomwaffen auslöschen lassen werden. Auch der russische Imperialismus hatte nicht mit dem massiven Widerstand der Volksmassen in der Ukraine und auch im eigenen Land gerechnet.
Schon 1963, in der „Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung“ attackierte die Kommunistische Partei Chinas unter Mao Zedong die Politik des „Atomfetischismus und der Atomerpressung“ von Nikita Chruschtschow, Generalsekretär der revisionistischen KPdSU, der mit dem Besitz von Atomwaffen prahlte. Die KP Chinas setzte dem entgegen, „dass man zur Erhaltung des Weltfriedens den Imperialismus unentwegt entlarven, die Volksmassen zum Kampf gegen den Imperialismus, mit den USA an der Spitze, mobilisieren und organisieren muss. (…) Dieser Linie entsprechend kann man die Atomerpressungen des USA-Imperialismus vereiteln und seine Pläne zur Entfesselung eines neuen Weltkriegs durchkreuzen.“⁴ Diese revolutionäre Linie im Friedenskampf ist auch nach fast 60 Jahren noch richtig.
Es ist der gemeinsame Kampf der Volksmassen weltweit, der einen Atomkrieg verhindern kann. Gerade angesichts neuer auch taktischer Atomwaffen - wie den sogenannten "Mini-Nukes" ist es sehr wichtig, für das Verbot und die Vernichtung aller ABC-Waffen zu kämpfen!
Und es sind die Volksmassen weltweit, die unter der Führung revolutionärer und marxistisch-leninistischer Parteien, diesem imperialistischen System und seiner inzwischen latent gewordenen Kriegsgefahr ein Ende setzen können. Deshalb ist die Stärkung dieser Parteien - über 60 von ihnen sind Mitglied der revolutionären Weltorganisation ICOR, heute wichtiger denn je. Auch die MLPD, als revolutionäre Arbeiterpartei in Deutschland, gehört dazu.
Wer sich organisieren will, der ist herzlich willkommen. Und wer diese Arbeit unterstützen will, oder Arbeiterinnen und Arbeitern in der Ukraine helfen will, der hat drei Möglichkeiten zu spenden:
Drei Möglichkeiten für Spenden:
- Für den Hilfsfonds des Koordinierungsrats der Arbeiterbewegung in der Ukraine (KSRD):
Solidaritäts- und Hilfsorganisation Solidarität International IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84, Stichwort Ukraine Hilfsfonds - Für die Finanzierung von ukrainischen und russischen Bergarbeiter-Delegationen zur Internationalen Bergarbeiterkonferenz 2023:
Solidaritäts- und Hilfsorganisation Solidarität International IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84, Stichwort IMC, russische und ukrainische Kumpel - Für die MLPD zur Förderung ihrer antiimperialistischen Politik in Deutschland:
MLPD IBAN: DE76 4306 0967 4053 3530 00 Stichwort: Friedenskampf
Dieser Artikel steht Leserinnen und Lesern von Rote Fahne News kostenfrei zur Verfügung. Die Erstellung von Rote Fahne News ist jedoch nicht kostenlos. Hier erfahren Sie / erfahrt ihr, wie man bequem für Rote Fahne News spenden kann!