Kritische Anmerkung zu Kundgebung gegen den Krieg

Kritische Anmerkung zu Kundgebung gegen den Krieg

IG Metall lehnt Waffenlieferungen in Konfliktregion ab

In der Lokalzeitung "Gäubote" wurde folgender Leserbrief von Klaus-Jürgen Hampejs aus Gärtringen, IG-Metall-Senior und Aktivist der Internationalen Automobilarbeiterkoordination, veröffentlicht:

Von Klaus-Jürgen Hampejs, Gärtringen

Ich war mit Kolleginnen und Kollegen vom Daimler und der IG Metall in Sindelfingen auf der Kundgebung „Stoppt den Krieg gegen die Ukraine“. Dennoch habe ich einige kritische Anmerkungen zum Redner Dr. Vöhringer (Oberbürgermeister der Stadt Sindelfingen) und zur Ministerin Thekla Walker zu machen. Gemeinsam sagen wir: „Nein zum verbrecherischen Krieg“. Jedoch wird einseitig nur von den Russen-Oligarchen gesprochen und es wird zum Handeln aufgefordert. Hier wäre Demut und Selbstkritik angebracht.

 

Wer hofierte immer dieses russische System, nicht seine Menschen, über Jahrzehnte? Daimler-Zetsche vor wenigen Jahren freudestrahlend mit Putin in Moskau bei der Fabrikeröffnung. Ex-Daimler-Manager wie Cordes, alles Freunde Putins.

 

Die Fußball-WM in Russland, IOC-Chef Bach (CDU), Olympiade in Russland, alles vergessen? Oberbürgermeister Dr. Vöhringer brandmarkte die Despoten der Welt, nannte Russland, China und andere. Doch nicht vergessen: Die Vorstände der Autokonzerne machen Superprofite in China und bei anderen „Despoten“. Etwas Demut und Selbstkritik wäre angebracht. Und bald die Fußball-WM in Katar? Sind das keine Despoten?

 

Zu Thekla Walker (Grüne) und ihrem lauten „Ja“ zu Waffenlieferungen gebe ich die Position des IG-Metall-Vorstands vom 25. Februar 2022 wieder: „Waffenlieferungen in die Konfliktregion lehnen wir hingegen ab.“ Und Heckler & Koch diskriminiert Beschäftigte: Waffenschmiede versetzt ihre „Russen“ - Schlagzeile vom 9. März 2022. Ist das die neue Heimatfront in Deutschland? Heute Heckler & Koch, morgen die Kolleginnen und Kollegen bei MTU, Krauss-Maffei und wie geht das weiter? Deswegen meine Meinung: Keinen Mann / keine Frau und keinen Euro für verbrecherische Kriege. Die Grenze verläuft nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen unten und oben.

 

Keine Unterstützung den Kriegsgewinnlern, sondern das Volk auf die Straße. Wir brauchen eine neue Friedensbewegung.