Jugend
Mit dem verpflichtenden Gesellschaftsjahr den Gemeinsinn in der Gesellschaft stärken?
Eine Reihe bürgerlicher Politiker ist der Meinung, die Jugend müsse in einem verpflichtenden Gesellschaftsjahr etwas für den Gemeinsinn in der Gesellschaft tun.
So manch einer von ihnen sieht jetzt die Stunde gekommen, um den Zusammenhalt Deutschlands und das gemeinsame Stemmen von Herausforderungen zu beschwören: Um die Alten und Kranken solle sich gekümmert und geholfen werden, überall wo Not am Mann ist. Und „unsere Freiheit“ soll, wenn nötig, auch mit der Waffe in der Hand verteidigt werden. Weil Konzerne das Gesundheitswesen für ihren Maximalprofit ausbluten, sollen junge Leute herhalten, um Löcher notdürftig zu stopfen.
Weil der Kapitalismus ohne Rücksicht auf Verluste die Umwelt kaputt macht, braucht es immer mehr Katastropheneinsätze! Weil der Imperialismus gesetzmäßig Krieg bedeutet, soll die Jugend für den deutschen Imperialismus in den Bundeswehreinsatz. Das Gerede vom „sozialen Zusammenhalt“ dient nur den Interessen der Konzerne und der Kriegstreiber! Eine Variante ist, dass „in Krieg und Krise anders gedacht“ werden müsse. Das soll jeder Kritik an Verträgen mit Katar, an Waffenlieferungen und Kriegstreiberei den Wind aus den Segeln nehmen.
Doch wie sagte der Dichter Bert Brecht: „General, der Mensch ist sehr brauchbar. Er kann fliegen und er kann töten. Aber er hat einen Fehler, er kann denken.“