Griechenland

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Tausende Demonstranten verhindern, dass Flugzeugträger in Athen vor Anker geht

63% der Griechen bezeichnen in einer Umfrage Anfang März die Waffenlieferungen in die Ukraine durch Griechenland hindurch als zu gefährlich für ihr Land. Diese Waffenlieferungen, so Regierungschef Kyriakos Mitsotakis, seien seine Entscheidung, und er sehe keinen Grund, sich diesbezüglich mit den übrigen Parlamentsparteien zu beraten.

Von Iordanis Georgiou
Tausende Demonstranten verhindern, dass Flugzeugträger in Athen vor Anker geht
Der Flugzeugträger Charles de Gaulle (wikimedia)

Die griechischen Monopole erhofften sich mit diesem Vorstoß, eine Vormachtstellung in der Frage des Erdgasvorkommens in der Ägäis zu bekommen. Das ging aber nach hinten los. Die US-Imperialisten üben seit einigen Tagen großen Druck auf Griechenland aus. Das Land solle wegen der Energiekrise bzgl. der Erdgasvorkommen einen Rückzieher machen und der neuimperialistischen Türkei den Vorrang geben.

 

Viele Parteien und Medien sehen die Haltung der griechischen Regierung als Unterwürfigkeit gegenüber den westlichen Imperialisten an. Die Wahrheit ist aber, dass das kleine imperialistische Griechenland hofft, etwas von dem Kuchen zu bekommen, und sich deswegen voll und ganz auf die Seite der westlichen Imperialisten schlägt. Die reaktionäre griechische Regierung schickt im Alleingang Kriegsmaterial in die Ukraine und überlässt das ganze Land mit seiner entsprechenden strategischen Lage der NATO als Durchgangsgebiet. Mitsotakis verkündet stolz: "Unser Land wählt die richtige Seite der Geschichte. Die Werte der Freiheit, Demokratie, und Achtung des Völkerrechts.“

 

Als ob das die Werte des Kriegstreibers NATO wären! Das griechische Volk hält diese "Seite der Geschichte" nicht für die richtige Seite. Es wird sich nicht auf diese verbrecherische Seite der Geschichte stellen. Das beweisen die Menschen in den täglichen Demonstrationen und Kundgebungen gegen diesen imperialistischen Krieg. So konnte einer der größten Flugzeugträger der Welt, der französische Flugzeugträger "Charles de Gaulle" nicht in Athen vor Anker gehen. Die Regierung wollte damit eine Jubelfeier organisieren. Tausende Menschen demonstrierten mit Fackeln und verhinderten dieses Schauspiel. In dieser großen Kundgebung in Athen stärkte auch der Aufruf der Larkos-Bergarbeiter das Rückgrat der Friedensbewegung.

 

„In gemeinsamen Kämpfen mit allen Arbeitern unseres Landes fordern wir eine Politik, die uns nicht in Kriege verwickelt, die uns vor Armut schützt und die uns Arbeit, Gesundheit, Wohnung, Bildung und ein menschenwürdiges Leben sichert.“ Die Arbeiterklasse muss sich an die Spitze einer neuen weltweiten Friedensbewegung stellen. Auf der Kundgebung wurde auch das neuimperialistische Russland ins Visier genommen. Das ist der richtige Weg zur Entwicklung einer neuen Friedensbewegung. Dieser ungerechte Krieg muss sofort gestoppt werden, bevor die Imperialisten in ihrem Größenwahn und ihrer Gier nach Maximalprofit unseren Planeten mit ihren ABC-Waffen zerstören.

 

Die Städte Alexandroupolis, Souda und Larissa werden von den westlichen Imperialisten und der NATO in einen Kriegsschauplatz verwandelt. Der US-Flugzeugträger Truman und die ihn begleitenden Kreuzer und Zerstörer sind seit über einer Woche in Souda und Alexandroupolis. Sie haben sich so eingerichtet, dass sie offenbar nicht vorhaben, bald abzuziehen. Sie beherrschen mit ihrer Armada die ganze Ägäis. Vom Hafen von Alexandroupolis wird täglich militärisches Kriegsmaterial über die neu gebauten Straßen, modernste Autobahnen, an die Grenzen Richtung Ukraine gebracht. Mitsotakis und die anderen EU-Politiker verkünden täglich, dass die NATO sich nicht an diesem Krieg beteiligen wird. Es ist heuchlerisch, wenn man die Konvois von Griechenland nach Ukraine sieht, wenn man sieht, welche Waffen Deutschland täglich liefert. Ist das keine Beteiligung an dem Krieg?

 

Der Luftwaffenstützpunkt in Larissa wird für die Stationierung von US-Tankflugzeugen genutzt. Diese versorgen die Kampfflugzeuge in der Schwarzmeerregion und in den an die Ukraine angrenzenden Ländern. Dies ist nach Ansicht von Mitsotakis die "richtige Seite der Geschichte": Die Umwandlung des Landes in eine riesige US-NATO-Basis und die Gewährung aller möglichen Erleichterungen, um ihre imperialistischen Ziele zu fördern.