Flughafen Pisa und Hafen von Livorno
Transportarbeiter in Italien weigern sich, Waffen für den Ukraine-Krieg zu verladen
Am Flughafen Galileo Galilei in Pisa weigern sich Arbeiter seit dem 14. März, eine Luftfracht zu beladen, die aus Waffen, Munition und Sprengstoff besteht. Diese Luftfracht war zudem als "humanitäre Hilfslieferungen" für die Ukraine getarnt.
Das teilte die Gewerkschaft Unione Sindicale di Base (USB) mit: »Wir verurteilen diese offenkundige Betrugsaktion aufs Schärfste, die auf zynische Weise die 'humanitäre Hilfe' als Vorwand nutzt, um den Krieg in der Ukraine anzuheizen.“ Anfang März war aufgedeckt worden, dass der Flughafen von Pisa als ein Umschlagplatz für Waffen und Munition, darunter auch Stinger-Raketen und Panzerabwehrwaffen, genutzt wird. Diese Lieferungen sollen über den polnischen Flughafen Rzeszow in die Ukraine geschickt werden.
Inzwischen schlossen sich auch die Hafenarbeiter im nahegelegenen Livorno dem Protest an. Die USB-Sektion von Porto Livorno erklärten: "Wir stehen an der Seite des Volkes der Ukraine, des Donbass und Russlands, und wir wollen uns nicht in diesem Konflikt einmischen". Zudem rief die Gewerkschaft alle Beschäftigten auf, die Verladung von Waffen und Sprengstoff zu verweigern und forderten einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensgespräche.
Die Hafenarbeiter werfen noch einen anderen, sehr bedeutenden Aspekt in Sachen Waffentransport auf: "Wie vor einigen Monaten in unserem Hafen, als eine Ladung Sprengstoff für Israel im Toskana-Dock eintraf, fragten wir uns, welche Sicherheitskontrollen es bei solchen Transporten von Kriegsmaterial gibt. Ist es normal, dass Arbeitnehmer und sogar die Öffentlichkeit solchen Risiken ausgesetzt sind?“ Die USB-Gewerkschaft rief zu Antikriegsdemonstrationen am Flughafen Pisa auf.
Die Boykott- und Antikriegsaktivitäten in Pisa und Livorno gilt es, breit bekannt zu machen, insbesondere in ver.di und der IG Metall sowie unter den Hafen- und Transportarbeitern in den deutschen Seehäfen, Flughäfen und Güterverkehrsverladestationen. Das Vorgehen der Kolleginnen und Kollegen aus Pisa/Livorno muss Schule machen!