CDU will Denkmal in Pankow abreißen
Verteidigt die Thälmann-Denkmäler! Dem Antikommunismus keine Chance!
Letztes Jahr verhüllte man das Thälmann-Denkmal in Weimar. Man tat demokratisch: Die Verhüllung diene dem Nachdenken und dem Anstoß einer öffentlichen Debatte. Tatsächlich traute man sich einfach noch nicht, dieses Denkmal eines der berühmtesten Arbeiterführers und Opfer des Hitler-Faschismus abzureißen. So sollte diese „Kunstaktion“ das Auge des Betrachters wohl schon mal darauf vorbereiten, dass Thälmann-Denkmäler auch verschwinden können.
Tatsächlich war die angebliche Kunstaktion und das "Nachdenken" stramm antikommunistisch ausgerichtet. Der Historiker Stephan Zänker vom Verein Weimarer Republik sagte, dass Thälmann ein „Zerstörer der Weimarer Republik“ gewesen sei. Abgesehen davon, dass die Weimarer Republik kein fortschrittlicher Staat war, haben die deutschen Monopole Hitler in den Sattel gehievt und die faschistische Diktatur errichtet.
Das Thälmann-Denkmal in Weimar steht in enger Verbindung zur Geschichte des KZ Buchenwald, in welchem Thälmann 1944 hingerichtet wurde. Das Internationalistische Bündnis hat an diesem Denkmal 2019 gegen Verbotsversuche und antikommunistische Widerstände ein würdiges Thälmann-Gedenken durchgeführt, das sich bei vielen Menschen tief eingeprägt hat. Das Internationalistische Bündnis wird dieses Denkmal verteidigen. Am 8. Mai wird die MLPD in einem feierlichen Festakt am Sockel des Lenin-Denkmals und der künftigen Marx-Statue in Gelsenkirchen-Horst Gedenktafeln für sieben deutsche Revolutionäre und Revolutionärinnen einweihen: für Karl Marx, Friedrich Engels, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, Ernst Thälmann und Willi Dickhut.
Die CDU hat in Berlin-Pankow einen Antrag an die Bezirksverordnetenversammlung gestellt, das Ernst-Thälmann Denkmal in Prenzler Berg abzureißen. Ausgerechnet in Kriegszeiten soll das Denkmal eines Friedenskämpfers, das auf ukrainischem Marmor steht, eingeschmolzen werden. Die KPD-Losung „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler. Wer Hitler wählt, wählt den Krieg.“ von 1932 steht für Thälmanns Einsatz gegen imperialistische Kriege. Dabei kritisierte er auch den Sozialchauvinismus der SPD, welche hingegen 1932 zur Wahl des Reichswehrgenerals Hindenburgs aufrief.
Das Denkmal war zu Ehren des 100. Geburtstags Thälmanns errichtet worden und ist Bestandteil eines Parks. Es steht mitten in der ersten Großsiedlung der DDR, die nicht am Stadtrand, sondern in einer Innenstadt gebaut wurde. Für jeden Bewohner wurde damals ein Baum gepflanzt. Dass die SED das hohe Ansehen Thälmanns als revolutionäre Fassade für ihren bürokratischen Kapitalismus benutzte, ist das eine. Heute sind diese Denkmaler dennoch Orte, an denen man über ebendiese Fehler genau so nachdenken kann wie über die Errungenschaften des Sozialismus – und über die Vorbereitung eines neuen Wegs zum echten Sozialismus, der aus den alten Fehlern gelernt hat und deren Wiederholung zu verhindern weiß.
Der Antrag von David Paul und der CDU in Berlin-Pankow argumentiert hauptsächlich mit dem richterlichen KPD-Verbot aus dem Jahr 1956. So entpuppt sich dieser Antrag nicht nur als Geschichtsklitterung Marke CDU*, sondern vor allem als erbärmlicher Versuch, in der angeblichen „Zeitenwende der Politik durch den Ukrainekrieg“ aus der tiefen Krise der bürgerlichen Weltanschauung in die Offensive zu kommen. Ausgrechnet mit dumpfem Antikommunismus, der doch selbst der Ausbund der Krise der bürgerlichen Ideologie ist.
Ernst Thälmann sei „Antidemokrat“, weil er für den Sozialismus und die Diktatur des Proletariats gekämpft habe. Kein Wort davon, dass dieser wissenschaftliche Begriff beinhaltet, dass dann erstmals die Mehrheit der Arbeiter und Arbeiterinnen, der Werktätigen die Herrschaft ausüben über die Handvoll an Monopolkapitalisten, Finanzhaien und ihren Regierungen.
Kein Wort davon, dass Ernst Thälmann ein mutiger und aufrechter Antifaschist war, der seinen Kampf mit seiner Ermordung im KZ Buchenwald bezahlte, weil die Faschisten damit allen sozialistisch gesinnten Kämpfern gegen Ende des zweiten Weltkriegs eine moralische Niederlage beibringen wollten. Ein solches Vorbild für die Jugend ist in Zeiten der tiefsten Krisenhaftigkeit des Kapitalismus / Imperialismus eine Gefahr für alle, die dieses Gesellschaftssystem aufrechterhalten und es mit allen Mitteln verteidigen wollen. SPD, FDP, die „LINKE“ und jetzt auch die GRÜNEN wollen den Antrag der CDU nicht unterstützen.
Die MLPD unterstützt mit aller Kraft die Bewegung "Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus und Antisemitismus keine Chance!"