Arbeitsbelastung sehr hoch
Warnstreik: Ärzte legten in ganz Deutschland die Arbeit nieder
Der Ärzteverband Marburger Bund hat am Donnerstag zu Warnstreiks in kommunalen Krankenhäusern aufgerufen, um den Druck auf die Klinikbetreiber zu erhöhen. In Niedersachsen waren rund 40 Kliniken betroffen.
Allein an der zentralen Kundgebung in Frankfurt am Main nahmen rund 4000 Ärztinnen und Ärzte teil. Warnstreikaktionen waren bundesweit an 460 Kliniken geplant. In Niedersachsen haben sich 500 Ärztinnen und Ärzte am bundesweiten Warnstreiktag des Ärzteverbandes Marburger Bund beteiligt. "Die Streikbereitschaft hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen", sagte der Zweite Vorsitzende des Marburger Bunds in Niedersachsen. Der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) bezeichnete den Streikaufruf dagegen als nicht akzeptabel. Ein Teil der Streikenden fuhr zur zentralen Demo nach Frankfurt/M., andere hatten Aktionen direkt an den Kliniken vorbereitet. In den Kliniken wurden Notdienste eingerichtet. Der Marburger Bund fordert für die Ärztinnen und Ärzte unter anderem eine lineare Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für eine Laufzeit von einem Jahr. Der KAV hingegen bietet 3,3 Prozent mehr Gehalt über einen Zeitraum von drei Jahren und eine Corona-Sonderzahlung an. Gefordert wird zudem eine generelle Begrenzung der Rufbereitschaft auf höchstens zwölf Rufdienste pro Monat sowie klare Grenzen für Bereitschaftsdienste. Auch soll es einen gesicherten Anspruch auf zwei freie Wochenenden pro Monat geben. Die Kolleginnen und Kollegen prangern besonders an, dass es Entlassungen gibt, während gleichzeitig der Arbeitsdruck wächst.