Argument

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Die Macht der Musik

Während vom Himmel russische Bomben fielen, sang die siebenjährige Amelia in einem Bunker in Kiew das Lied „Let it go“ aus dem Disney-Film „Die Eisprinzessin“. Den Anwesenden machte das Mut, das Video verbreitete sich weltweit wie ein Lauffeuer. Nach der Flucht sang sie im Stadion von Lodz in Polen die Nationalhymne der Ukraine und rührte Zehntausende zu Tränen. Musik hat die tolle Eigenschaft, direkt die Gefühle anzusprechen. Sie kann die Kampfmoral und den Zusammenhalt stärken.

Von ro

Die Kultur-Staatsministerin Claudia Roth von den Grünen behauptet gar: „Musik sei der radikalste Widerspruch gegen den Krieg“.¹ Das ist natürlich Unsinn. Die revolutionären Matrosen, Arbeiter und Soldaten haben 1918 sicher viele Lieder gesungen. Den Ersten Weltkrieg haben sie aber mit der Novemberrevolution und nicht mit ihrem Gesang beendet. Kultur und auch die Musik ist auch nicht per se fortschrittlich. Jede Kultur ist klassengebunden und verfolgt eine bestimmte Politik.

 

Am 20. März versammelten sich in Berlin 15.000 Menschen am Brandenburger Tor. Sie waren für den Frieden in der Ukraine gekommen und das Motto lautete auch „Sound of peace“. Auch den vielen Künstlern kann man ihren Friedenswillen nicht absprechen. Das Programm war aber ganz im Sinne des Hauptkriegstreibers USA, der imperialistischen EU und der NATO inszeniert. Russlands Angriff wurde zu Recht verurteilt, aber jedes Wort der Kritik an den westlichen Imperialisten und der ebenso imperialistischen NATO suchte man vergebens. So wird die Musik zum Mittel der Manipulation der öffentlichen Meinung, als gäbe es in diesem Krieg nur Russland als Aggressor und nicht auch eine bis an die Zähne bewaffnete NATO die bewiesen hat, das völkerrechtswidrige Angriffskriege kein russisches Patent haben.

 

Eine Musik, die also wirklich im „radikalen Widerspruch“ zum Krieg steht, muss sich gegen alle imperialistischen Räuber richten. Anstatt sich dem Mainstream anzupassen, sollten fortschrittliche Künstler sich daran beteiligen, eine neue Friedensbewegung in diesem Sinne aufzubauen.

 

Eine gute Gelegenheit sind Konzerte und Jugendkulturbühnen, die der Jugendverband REBELL organisiert:

 

  • am 16. April ab 17 Uhr im Krupp-Park in Essen
  • am 23. April im Anschluss an den Wahlkampfauftakt der Internationalistischen Liste / MLPD um 11 Uhr auf dem Wienerplatz in Köln
  • am 13. Mai in Duisburg
  • am 14. Mai in Gelsenkirchen und Bochum