Pressemitteilung der VVN-BdA
Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park geschändet.
Das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park in Berlin ist großflächig beschmiert worden. „Fascists“, „Death to all russians“, „Stop War“ und „Kill russians as people in Butscha“ wurde auf die Gedenksteine geschrieben.
Rote Fahne News dokumentiert eine Pressemitteilung der antifaschistischen Organisation VVN-BdA:
"Das Ehrenmal ist Gedenkstätte und Friedhof für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldatinnen und Soldaten der Roten Armee aus allen Republiken der Sowjetunion. Dieser Vorfall ist ein gefährliches Beispiel für die geschichtsverfälschenden Narrative, die spätestens seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Umlauf sind.„Dieser Krieg darf nicht missbraucht werden, um die Erinnerung an die sowjetischen Soldatinnen und Soldaten und das große Opfer, dass sie gebracht haben, zu verunglimpfen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Sowjetunion von Nazi-Deutschland überfallen wurde und im Verlauf des Krieges über 25 Millionen Opfer zu beklagen hatte; ein erheblicher Teil von ihnen stammte übrigens aus der Ukraine. Die Russische Föderation ist nicht die Sowjetunion“, so Cornelia Kerth, Vorsitzende der VVN-BdA.
„Den aktuellen Krieg und die Gräueltaten gegen die ukrainische Zivilbevölkerung verurteilen wir aufs Schärfste und fordern seit dessen Beginn den Rückzug russischer Truppen aus dem ukrainischen Staatsgebiet. Für diesen Krieg sind aber nicht die sowjetischen Soldatinnen und Soldaten verantwortlich, welche gegen den deutschen Faschismus gekämpft und ihn, zusammen mit den anderen alliierten Mächten, besiegt haben“, so Kerth weiter.
So wie wir den Versuch der russischen Regierung zurückweisen müssen, die Erinnerung an die Opfer und den Widerstand der Sowjet-Bürgerinnen und -Bürger im Zweiten Weltkrieg zu monopolisieren und für ihren aktuellen Krieg zu instrumentalisieren, darf das Gedenken an die sowjetischen Opfer und die Würdigung ihres Anteils an der Befreiung vom Faschismus nicht dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Opfer fallen. Auf den sowjetischen Gedenkstätten in Berlin, die zugleich als Friedhöfe für die gefallenen Soldatinnen und Soldaten dienen, liegen nebeneinander Soldatinnen und Soldaten aus heute 15 Nationen begraben, darunter Menschen aus der Ukraine und Russland."
Die MLPD schließt sich dem Protest der VVN-BdA an. Sie fordert entschiedene Strafverfolgung der Täter und sofortige Instandsetzung des sowjetischen Ehrenmals im Treptower Park!