Frankreich

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Geringe Wahlbeteiligung - Stichwahl zwischen Macron und Le Pen am 24. April

Mehr als ein Viertel (26,5 Pro­zent) der Wahlberechtigten in Frankreich ging gestern in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen nicht an die Urnen.

Von gis

Siehe auch den Artikel gestern auf Rote Fahne News.

 

Amts­in­ha­ber Em­ma­nu­el Ma­cron hat nach den gestrigen Hochrechnungen 28 Pro­zent der Stim­men erhalten. 2017 hat­te er noch eine Zwei-Drit­tel-Mehr­heit. Die Faschistin Marine Le Pen, die im Wahlkampf demagogisch als Vorkämpferin für die sozialen Rechte der Massen auftrat, bekam 23 Prozent. In der Berichterstattung vieler deutscher Medien wird das Wahlergebnis des linksreformistischen Kandidaten Jean-Luc Mé­len­chon unterbewertet, bzw. sie sind jetzt "überrascht". Nur um einen Punkt liegt er mit 22 Prozent hinter Le Pen und hat die Stichwahl nur knapp verfehlt. Seine Wählerinnen und Wähler haben wie viele Franzosen genug von der arbeiterfeindlichen Politik des Emmanuel Macron. Sie wählten Mélenchon, dessen Programm viele richtige Forderungen enthält, zum großen Teil mit einem kapitalismuskritischen Anspruch. Viele Kommentatoren in den hiesigen Zeitungen redeten im Vorfeld der Wahl einen Rechtsruck unter der französischen Bevölkerung herbei. In der Polarisierung gibt es jedoch deutlich auch den fortschrittlichen Stimmenumschwung. Außerdem hat es Methode, sowohl in Frankreich wie in Deutschland, den Rechten und Faschisten großen Spielraum zu gewähren und sie zu fördern, statt für das Verbot aller faschistischen Organisationen einzutreten.

 

Zum Debakel wurde die Wahl für die Kandidatinnen der Parteien, die bis 2017 jahr­zehn­te­lang an der Regierung waren. Die Spit­zen­kan­di­da­tin Valé­rie Pé­cres­se (5 Prozent) der reaktionären  "Les Ré­pu­bli­cains“ (LR) (wie in Deutschland CDU/CSU) so­wie die sozialdemokratische Pariser Bür­ger­meis­te­rin An­ne Hi­dal­go (2 Prozent). verloren krachend.