Argentinien

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Massendemonstrationen in Buenos Aires gegen Inflation, grassierende Armut und Hunger

Für Argentinien wird dieses Jahr eine Inflation von ca. 60 Prozent erwartet, fast die Hälfte der Bevölkerung lebt inzwischen in Armut.

Korrespondenz
Massendemonstrationen in Buenos Aires gegen Inflation, grassierende Armut und Hunger
Hafenarbeiter und ihre Musikgruppe auf der Plaza de Mayo

Zugleich hat die Fernandez-Regierung nun eine „Refinanzierung“ des Schuldenberges Argentiniens beim Weltwährungsfonds ausgehandelt, die darauf hinausläuft, das Geld aus den Arbeitern und den Massen herauszupressen. Dagegen entwickelt sich aktuell ein breiter Massenwiderstand von Arbeitern, Arbeitslosen und kommunalen Organisationen in den Arbeiter- und Armenvierteln (Barrios de Pie) im ganzen Land. Sie fordern eine Ausweitung der Sozialleistungen zur Kompensation der Inflation, die Erhöhung des Mindestlohns, Schaffung von Arbeitsplätzen und die Sicherung der Nahrungsversorgung der Armen.

 

In Buenos Aires wurde deshalb Ende März die Avenida 9 de Julio 48 Stunden lang durch ein Protestcamp vor dem Sozialministerium blockiert. Der reaktionäre Bürgermeister der Stadt Buenos Aires forderte daraufhin die Regierung auf, allen Teilnehmern der Blockade die Sozialleistungen zu entziehen. Zur Identifikation der Teilnehmer bot sein Justizminister Daten der Kameraüberwachung und Gesichtserkennungssoftware der Stadt an.

 

Diese ließen sich davon aber nicht einschüchtern und gingen am 13. April erneut auf die Straße, da die Regierung weiter keine Zugeständnisse macht. Mehrere zehntausend Teilnehmer marschierten in drei Demonstrationszügen von der Avenida 9 de Julio zur Plaza de Mayo. Neben einer breiten Teilnahme aus den sozialen Bewegungen wie Barrios de Pie und Polo Obrero waren auch Arbeiterdelegationen, z.B. der Hafenarbeiter und aus dem Gesundheitswesen vertreten.