Kollegenzeitung Vorwärtsgang
VW ist kein Opfer
Was hat VW mit dem Ukraine-Krieg zu tun? Dazu nimmt ein Artikel im "Vorwärtsgang", Zeitung von Kolleginnen und Kollegen für Kolleginnen und Kollegen in den deutschen VW-, Audi-, Porsche- und MAN-Werken Stellung.
Der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie haben die Logistik-Krise verschärft, den Absatzmarkt in Russland gestrichen oder Lieferungen von Chips und Kabelbäumen eingeschränkt. Der Absatzmarkt in China ist eingebrochen. Jetzt will VW den amerikanischen Markt erobern, worüber sich Ford oder GM herzlich freuen. Die Internationalisierung der Produktion ist in einer Krise und die Entwicklung wird immer unberechenbarer.
Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, wie der bürgerliche Militärwissenschaftler Carl von Clausewitz richtig bemerkte. Welche Politik wird hier fortgesetzt und was hat VW damit zu tun? VW ist einer der stärksten imperialistischen Konzerne, welcher sich den deutschen Staat und Teile der EU-Bürokratie untergeordnet hat und in seinen über 120 Betrieben weltweit über 640.000 Arbeiterinnen und Arbeiter ausbeutet und im Konkurrenzkampf gegeneinander aufhetzt.
VW bestimmt neben anderen Konzernen die deutsche Außenpolitik, sei es beim "friedlichen" Handel oder bei Waffenlieferungen, um den Kampf um die Weltherrschaft gewaltsam zu entscheiden. VW ist mit Rüstungsproduktion geboren, hat sie nie aufgegeben und wird auch wieder mehr Waffen bauen, um daran zu verdienen.
Viele Delegationen aus den Betrieben bei den Ostermärschen richten sich nicht nur gegen den russischen Aggressor, sondern gegen alle Imperialisten, die Arbeiter auf Arbeiter schießen lassen. Wir Arbeiter sind solidarisch mit den ukrainischen Massen, deren Regierung dafür sorgt, dass sie von beiden imperialistischen Blöcken in Geiselhaft genommen werden, und die den Krieg verschräften will.