Österreich 1945

Österreich 1945

Die Rote Armee war in Wien - und zog nach dem Sieg über den Faschismus wieder ab

"Rote Fahne News" berichtete kürzlich über das Verbot, beim Ostermarsch in Bremen und in Niedersachsen die sowjetische Fahne zu zeigen.

Korrespondenz

Putin verdreht die Geschichte, um den Krieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen. Ein Großteil der Medien hier stellt Putins imperialistische Politik als Fortsetzung der Politik der sozialistischen Sowjetunion Stalins bewusst geschichtsfälschend dar, um nicht nur die Massen für kriegstreiberische Politik der westlichen Imperialisten zu manipulieren, sondern gleichzeitig übelsten Antikommunismus zu verbreiten.

 

Interessant dagegen, was in Österreich 1945 geschah. Die Rote Armee war in Wien ... und zog nach dem Sieg über den Faschismus wieder ab. Das bezeugt eine Dokumentation der "Renner-Stalin-Briefe", die das Dr. Karl Renner-Museum für Zeitgeschichte im österreichischen Gloggnitz 2015 herausgegeben hat. Dies geschah nicht aus edlen, sondern aus ebenfalls antikommunistischen Motiven. Die Herausgeber betrachten die hoffnungsvollen Ansätze des sozialistischen Aufbaus in der DDR als "Desaster", das Österreich erspart geblieben sei.

 

Die Dokumente selbst, vor allem die Telegramme und Briefe Stalins, sprechen aber eine andere Sprache. Am 4. April 1945 schrieb er an den Oberkommandierenden der 3. Ukr.[ainischen] Front und Mitglied des Militärrates der Front: "In Bezug auf Ihren Bericht vom 4.4. mit der Nr. 024/ž erteilt die Stavka des Obersten Hauptkommandos folgende WEISUNGEN: KARL RENNER ist Vertrauen zu erweisen. Ihm ist mitzuteilen, dass ihm die Kommandantur der Sowjetischen Streitkräfte bei der Wiederherstellung der demokratischen Ordnung in ÖSTERREICH Unterstützung gewähren wird. Ihm ist mitzuteilen, dass die Sowjetischen Streitkräfte die Grenzen ÖSTERREICHS nicht zwecks Besetzung des Staatsgebiets ÖSTERREICHS überschritten haben, sondern um die faschistischen Besatzer aus ÖSTERREICH zu vertreiben. STAVKA DES OBERSTEN HAUPTKOMMANDOS. J. STALIN, ANTONOV."

 

In einem anderen Schreiben heißt es: "Übermitteln Sie Karl Renner folgendes Schreiben von Genossen Stalin. „Verehrter Genosse! Ihr letztes Schreiben habe ich erhalten. Wie ich verstanden habe, ist die Lebensmittelsituation in Wien nicht günstig. In diesem Zusammenhang entschied die sowjetische Regierung, im Austausch für Waren, die die österreichische Regierung der Sowjetunion liefern kann, Wien mit Lebensmitteln zu unterstützen. Gemeint ist, Hilfe zu leisten, um die Lebensmittelration in Wien bis Anfang Juni von 50 auf 100%, also bis zur neuen Ernte, zu steigern, davon ausgehend, dass mit der neuen Ernte die Regierung Österreichs in der Folge selbst mit den Versorgungsschwierigkeiten zurechtkommt. Hochachtungsvoll - J. STALIN."

 

Hier der Link zu der vorgestellten Dokumentation