Mercedes-Luxus-Strategie nur gut für die Großaktionäre
Mehr Profit mit weniger Autos!
Im ersten Quartal 2022 wies der Mercedes-Konzern über 5 Milliarden Euro Gewinn aus.
Was aber die Börsianer und Großaktionäre am meisten interessiert und begeistert: die Rendite, also der im Verhältnis zum eingesetzten Kapital erzielte Profit, stieg auf 16,4 Prozent. Ein Rekordergebnis für einen Massenhersteller von Autos!
Wie ist das möglich, wenn in den ersten drei Monaten mit 487.000 Autos 10 Prozent weniger produziert wurden, als im bereits schwachen Vorjahresquartal? Hier schlägt die neue Strategie von Vorstandschef Ola Källenius durch, Mercedes auf die Produktion von Luxus-Limousinen auszurichten. So wurden die Verkäufe der S-Klasse als Goldesel auf knapp 32.000 Stück verdoppelt. Hier konzentriert sich auch der Verkauf der Autos mit reinem Elektroantrieb und viel digitaler Technik, die um ein Fünftel zulegten. Der Vorstand tut deshalb alles, dass die knappen Halbleiter und andere Teile in der S-Klasse zum Einsatz kommen. Hinzu kommt, dass Mercedes die Logistik- und Rohstoffkrise nutzt, um die Preiserhöhungen an die betuchten Kunden weiterzugeben. Und wenn es an Teilen von Zulieferern fehlt, die in vom Krieg gezeichneten Ukraine produzieren lassen, sollen der Staat bzw. Sozialkassen mit Kurzarbeitergeld einspringen.
Eine der kapitalistischen Lebenslügen ist ja bekanntlich, dass es dem Arbeiter am besten gehe, wenn das Unternehmen gut dasteht. Auch die Mercedes-Strategie zeigt einmal wieder, dass es gerade umgekehrt ist. Denn die Rekordprofite rühren daher, dass mit Abfindungsprogrammen u.a. seit einiger Zeit massenhaft Arbeitsplätze vernichtet werden. Weil die ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen nicht ersetzt werden, müssen die verbleibenden Arbeiter bis zum Anschlag schuften. Große Sorgen machen sich auch die Kollegen in der A- und B-Klasse im Werk Rastatt. Der Absatz dieser Kompaktklasse ging um 26 Prozent zurück.
Die MLPD und ihre Betriebsgruppen arbeiten deshalb auf den konzernweiten Kampf um die 30-Stunden-Wo che bei vollem Lohnausgleich in der PKW-, LKW- und Bussparte hin. Das ist die Antwort der Arbeiter auf die Politik der Profitmaximierung des Vorstandes zur verschärften Ausbeutung, Spaltung und Vernichtung von Arbeitsplätzen, die v.a. der Jugend die Zukunft verbaut. Ein Grund mehr, am 1. Mai auf die Straße zu gehen!