1. Mai

1. Mai

Stuttgart: Demo und Kundgebung waren geprägt vom tiefen Wunsch nach Frieden

Die Aktivitäten zum 1. Mai in Stuttgart waren geprägt von sehr kämpferischen und lauten Aktionen und einer großen internationalen Vielfalt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihnen Forderungen und Themen zu den Diskussionen. Aber hauptsächliches Anliegen war das Eintreten und der Kampf gegen den aktuellen Krieg in der Ukraine mit der Gefahr eines Dritten Weltkriegs. Auf der Demonstration waren laut DGB 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Von Korrespondenz

Vor Beginn der Demonstration am Marienplatz, hatte das Internationalistische Bündnis gegen Rechtsentwicklung Faschismus und Krieg mit weiteren Organisationen zu einer Auftaktkundgebung aufgerufen. Mit ca. 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war das ein sehr kämpferische und mobilisierender Auftakt.

 

In der Begrüßungsrede wurde deutlich gemacht, dass wir fest entschlossen sind, einen Dritten Weltkrieg mit einer gemeinsamen Front gegen jede imperialistische Aggression, ob NATO mit der USA, oder Russland mit dem völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine, zu verhindern.

 

Viele Beiträge nahmen unter verschieden Aspekten darauf Bezug. So ein jugendlicher Sprecher der Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa (ATIK), der auch die völkerrechtswidrigen ständigen Überfälle durch das Erdoğan-Regime der Türkei auf Nordsyrien, und weitere befreite Gebiete anprangerte. Er kreidete auch an, dass das im Namen der NATO passiert und dass es in den bürgerlichen Massenmedien völlig ausgeklammert wird. Der Redebeitrag des Frauenverbands Courage hob besonders die Betroffenheit der Frauen durch Kriege hervor, was die Frauen auf die Straßen treibt. Das zeigte die Geschichte deutlich: Gerade die Frauen sind aktiv gegen den Ersten Weltkrieg eingetreten.

 

Die Vertreterin der MLPD, Julia Scheller, Landesvorsitzende Baden-Württemberg der MLPD, machte deutlich, dass vor allem den Arbeitern bewusst werden muss, in welcher Weltkriegsgefahr wir leben, und dass sie gemeinsam über Ländergrenzen hinweg kämpfen müssen. 

 

In vielen weiteren Beiträgen kam zum Ausdruck, dass es auch in Bezug auf die Kriegsgefahr und aufgrund der Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten keinen Verzicht gegenüber den Profitinteressen der Monopole geben darf.

 

Von einem ver.di-Vertreter und Busfahrer bei der SSB wurde für die solidarische Unterstützung des Streiks der Beschäftigten im Erziehungs- und Sozialdienst nächste Woche aufgerufen. Kein Verzicht für diese Kriegsreiberei! Das wurde in vielen Beiträgen deutlich gefordert - auch auf den vielfältig mitgebrachten Plakaten und Bannern.

 

Es gab viele kulturvolle kämpferische internationale Lieder, auch dann auf der Demo im großen Block des Internationalistischen Bündnisses mit dem offenen Mikrofon und vielen kämpferischen Beiträgen. Auch die Kinder der ROTFÜCHSE beteiligten sich aktiv mit Spendensammeln und Nelkenverkauf. Besonders beeindruckend war am Mikrofon das Rotfuchslied von Rotfuchs Carlos auf der Demo zuhören.

 

Insgesamt waren die Demo und auch am Ende die DGB-Kundgebung auf dem Marktplatz vom tiefen Friedenswunsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geprägt.

 

Als die Zweite Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, als Hauptrednerin nur ansatzweise versuchte die Legitimität der Waffenlieferungen durch den Westen an die ukrainische Regierung zu beschwören, kam es zu "Buh"-Rufen. Sodass die Sprecherin gleich wieder zurückruderte und sich gegen die Aufstockung der Rüstungsausgaben auf Kosten der Bevölkerung aussprach.