1. Mai in Coburg
Am erfolgreichen Kampf gegen die sogenannte Nachrüstung angeknüpft
Mit 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die 1. Mai-Demonstration kleiner als letztes Jahr.
Ralf Kutzner Vorstandmitglied der IG-Metall sprach sich für Waffenlieferungen an die Ukraine aus. „Eine Demokratie muss wehrhaft sein, sonst wird sie Opfer von Kriegstreibern und Despoten..." Als ob wir in einer Demokratie leben würden und nicht in einer Diktatur internationaler Konzerne. Da war Josef Jungkunz der Vertreter der katholischen Betriebsseelsorge kritischer. Er sprach davon, dass es ein Unding ist, dass Superreiche wie Bezos ungeheure Reichtümer anhäufen und über solche Macht verfügen. Die oder wir, das gab es für die offiziellen Redner des DGB hier nicht mehr. Manche interpretieren das 1. Mai Motto „GeMAInsam Zukunft gestalten" offenbar so: Gemeinsam mit Kriegstreibern auf den 3. Weltkrieg zusteuern.
Demgegenüber stand das Auftreten von MLPD und Freunden mit Fahne und Bücherwagen. In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass die Mehrheit der angesprochenen Kolleginnen und Kollgeen Waffenlieferungen an die Ukraine kritisch gegenüberstehen. Für sie stand die Frage im Mittelpunkt, nicht wie dieser ungerechte Krieg weiter angeheizt wird, sondern wie kann er beendet werden kann. Hier war es wichtig an den Erfahrungen des Kampfes gegen die Nachrüstung an zuknüpfen, wo es durch eine Massenbewegung gelungen ist, die Stationierung dieser Erstschlagswaffen zu verhindern gegen den Willen der damaligen DGB-Führung. Wichtig waren auch die Beispiele des aktiven Widerstandes der griechischen und italienischen Arbeiter, die sich weigern Kriegsschiffe zu entladen. Es waren intensive Gespräche, wo es vor allem Gefühle der Ohnmacht zu überwinden galt. 2/3 der Teilnehmer nahmen unseren Maiaufruf. Einige unterschrieben den Aufruf für eine neue Friedensbewegung und wollen aktiv werden.