AfD-Provokation am 1. Mai
Demagogische Anbiederungsversuche gegenüber der Arbeiterbewegung
Die verlogene Show, die die AfD auf ihrer provokatorischen Kundgebung am 1. Mai in Altenessen vor einem Häufchen von knapp 100 Anhängern und Sympathisanten abzog, um sich an die Arbeiterbewegung anzubiedern, war geradezu ekelhaft.
Ein als Bergmann verkleideter Sänger sang zu Beginn der Veranstaltung im Stil von Andy Borg das Steigerlied und anschließend Wolfgang Petrys „Wir sind das Ruhrgebiet“. Zwei Redner durften sich als Kinder gestandener Arbeiter der bewährten Montanindustrie präsentieren, die doch so vielen einen gewissen Wohlstand gewährt habe. Der Redner aus Duisburg erklärte, die AfD sei „die neue Arbeiterpartei“ ‒ ob er dabei rot anlief, war aus der Entfernung nicht zu erkennen. Die Redner „vergaßen“ zu erwähnen, dass sie und ihresgleichen für den Kampf gegen die Stilllegung von Zechen wie zuletzt Prosper-Haniel keinen Finger gekrümmt haben. Björn Höckes Idole, die Hitlerfaschisten, verhafteten 1933 als Allererstes tausende Funktionäre von KPD, SPD und Gewerkschaften, um die Arbeiterklasse zu entwaffnen.
Und dann kam die AfD zu ihren Kernkompetenzen: Bedingungslose Verteidigung der Interessen des deutschen Imperialismus, besonders der deutschen Energiekonzerne, und Spaltung zwischen Arbeiter‑ und Umweltbewegung. Der Bochumer Redner wie der Hauptredner Chrupalla erklärten, sie seien für ein „freies, unabhängiges Deutschland“, und aus dem Grund sind für sie die Beendigung der Braunkohleförderung und die Abschaltung der angeblich „sicheren“ Atomkraftwerke Teufelszeug. Chrupalla wörtlich: „Schluss mit der Energiewende! Wir machen echte Politik für unser Volk!“ Die Menschen im Ahrtal oder in Lützerath werden dem Herrn Chrupalla für seine offenen Worte sicher zutiefst dankbar sein.
Der schwang sich dann zum Friedenskämpfer auf und forderte, die Bundesregierung solle sich auf humanitäre Hilfe beschränken und der Ukraine keine Waffen liefern; er verschwieg, dass die AfD laut Grundsatzprogramm durchaus für eine drastische Aufrüstung der Bundeswehr eintritt ‒ nur soll sich die nicht gegen Russland richten. Da sang jemand das Lied seines Brötchengebers Putin.
Die von „Aufstehen gegen Rassismus“ mobilisierten ca. 60 Gegendemonstranten verweigerten sich zumeist einer Auseinandersetzung mit unseren Argumenten. Vertreter von „Die Partei“ und Volt standen voll hinter dem Kriegskurs der NATO. Mit den wenigen Passanten konnten wir dagegen tiefgehende Gespräche führen. Sie pflichteten uns bei, dass wir den Kampf gegen die imperialistischen Kriegstreiber auf beiden Seiten führen müssen. Auch Gespräche über den Sozialismus gab es ‒ aber auch Bedenken, ob der Mensch dafür nicht zu egoistisch sei. Im Ergebnis konnten wir einige Unterschriften für eine neue Friedensbewegung sammeln (ein Unterzeichner will aktiv mitarbeiten) und das Rote Fahne Magazin und die Broschüre über die AfD verkaufen.