International
Der 1. Mai in aller Welt - am 4. Mai ergänzt
In der Berichterstattung über den 1. Mai hat "Rote Fahne News" schon einige Meldungen und Korrespondenzen aus verschiedenen Ländern (Polen, Russland, Türkei ...) veröffentlicht. Hier weitere internationale Splitter vom 1. Mai, dem Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse.
Zypern
Die Union of Cypriots, Mitgliedsorganisation der ICOR, schreibt zum 1. Mai (eigene Übersetzung): Als Union of Cypriots (Union der Zyprioten) bekunden wir unsere wärmste Solidarität mit den Arbeitern der Welt und den unterdrückten Völkern, die weiterhin für Gerechtigkeit, Befreiung und Freiheit kämpfen. Von den bäuerlichen Befreiungsbewegungen des Gavur-Imam-Aufstandes bis hin zu den Arbeiterbewegungen gegen die US-amerikanische Cyprus Mines Corporation - der gemeinsame Unabhängigkeitskampf der Zyprioten besteht bis heute fort.
- Es lebe der Tag der 1. Mai
- Es lebe die internationale Solidarität!
- Zypern für die Zyprioten!
Manila / Philippinen
Die 1. Mai-Kundgebung in Metro Manila fand in Cubao, Quezon City, statt - anstatt des bisherigen Veranstaltungsortes Liwasang Bonifacio in Downtown Manila. Auch wurde die Demonstration nicht am Nachmittag, sondern am frühen Morgen abgehalten. Um 6:30 Uhr morgens hatten sich rund 6000 Arbeiter, junge und alte Aktivisten, Studenten, arme Stadtbewohner und andere Demonstranten auf der Südspur der EDSA (Epifanio De los Santos Avenue) versammelt. Die Hauptredner während des Programms kamen von KMU - Kilusang Mayo Uno oder May First Labor Movement. KMU ist ein unabhängiges Gewerkschaftszentrum auf den Philippinen, das sich für eine kämpferische Gewerkschaftsbewegung einsetzt. Das Programm konzentrierte sich auf die folgenden Themen/ Slogans
- Löhne erhöhen! Senkung der Preise für Lebensmittel und Grundbedürfnisse!
- Kämpft für Löhne, Beschäftigung und Rechte!
- P 750 Mindestlohn landesweit, jetzt!
- Schluss mit der Kontraktualisierung!
- Aufhebung des Öl-Deregulierungsgesetzes!
Neri Colmenares und Elmer (Ka Bong) Labog, die für die Senatswahlen am 9. Mai kandidieren, sprachen ebenfalls während des Programms auf der EDSA. Während des Programms schlossen sich immer mehr Demonstranten der Menge an. Das Programm endete gegen 9 Uhr und rund 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer marschierten dann zum Araneta Coliseum, das sich im Geschäftsviertel Cubao befindet. Die Hauptredner während des Programms im Araneta Coliseum waren die Präsidentschaftskandidatin (Leni Robredo) und der Vizepräsidentschaftskandidat (Francisco Pangilinan), die von dem progressiven MAKABAYAN-Block im Repräsentantenhaus unterstützt werden (bestehend aus den Parteilistenorganisationen - Bayan Muna, Anakpawis, Gabriela Women, Alliance of Concerned Teachers und Kabataan (Youth)
1. Mai in Kolumbien
In Kolumbien fanden 100 Demonstrationen mit mehreren Tausenden Beteiligten im ganzen Land statt, die größte war in Bogotá. Die Märsche verliefen ohne größere Zusammenstöße mit der Polizei. Die Beteiligung war nicht höher als vor einem Jahr. Aufgerufen hat die Gewerkschaftszentrale CUT, sowie Gewerkschaften der Lehrer und der Studenten. Eine Hauptlosung war "Für Leben, Frieden und Demokratie und gegen die Inflation und Ungleichheit". Die soziale Lage hat sich für große Teile der Massen enorm verschlechtert; zu den Folgen der Coronapandemie, die viele Existenzen ruinierte und die Armut massiv verschärft, kommt seit Monaten eine rasante Inflation besonders für Lebensmittel. In den letzten Tagen gab es schon zahlreiche Demonstrationen anlässlich des Jahrestags des Beginns des großen Generalstreiks 2021, der das Land monatelang erschütterte (rf-news berichtete). Bei diesen Demonstrationen griff die Polizei auch gewaltsam ein und teilweise wehrten sich die Demonstratanten. Die CUT rief zu friedlichen Demonstrationen auf. Sie standen im Zeichen des Wahlkampfs für die Präsidentschaftswahlen am 29. Mai bei der der linke Kandidat Gustavo Petro gute Chancen hat, die Lage jedoch sehr polarisiert ist durch die reaktionären bis faschistischen Kräfte aus Regierung und rechten Parteien, bis zu Drohungen mit Staatsstreich.
Revolutionäre Grüße aus Istanbul an das ICOR-Office:
"Liebe Genossinnen und Genossen! Wir nahmen an der 1.-Mai-Feier in Istanbul Maltepe teil und trugen die ICOR-Flagge".
Iran: „So lange wir nicht unsere Rechte erreichen, ruhen wir nicht“
Erneut waren zahlreiche iranische Städte anlässlich des 1. Mai Schauplatz von Protesten von Arbeitern, Angestellten und Lehrern, die demonstrierten, um ihre gewerkschaftlichen Forderungen durchzusetzen. Die Proteste fanden inmitten eines Klimas von Kriminalisierung, Gewalt, Schlägen und der Verhaftung einer Reihe von Gewerkschaftsaktivisten durch das faschistische Regime des Iran statt. Am Vorabend dieser Kundgebungen wurden viele Gewerkschaftsaktivisten und Sekretäre der Gewerkschaften und des Kulturkoordinierungsrates festgenommen. Agroindustrielle Arbeiter von Karun versammelten sich vor dem Unternehmen und dem Büro des Gouverneurs von Shushtar und forderten die Erfüllung ihrer Forderungen. Es fand eine Protestkundgebung von Rentnern in den Städten Arak, Rasht und Kermanshah vor dem Hauptbüro der Sozialversicherungsorganisation dieser Stadt statt. In Shousha versammelt sich seit Tagen eine Gruppe von Gemeindeangestellten, um gegen ihre Lohnrückstände zu protestieren. Die Proteste der Arbeiter dauern in dieser Stadt seit Samstag, dem 23. April an. In Isfahan skandierten Demonstranten am Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse: „Lerne Freiheit, das ist die Klasse von heute“, „Schüler, Lehrer, Arbeiter, Einheit, Einheit“.
Russland: Der Lenin-Jugendverband aus Sibirien berichtet:
Wir haben am 1. Mai eine Mahnwache durchgeführt. Alle übrigen Arten von Kundgebungen werden bei uns hart unerdrückt. Viele Grüße vom Lenin-Jugendverband aus Krasnojarsk in Sibirien.