Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus
Wieso brauchen wir so schwierige weltanschauliche Bücher?
Am 22. April fand in Hamburg die Buchvorstellung „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“ (auch erschienen als Ausgabe 37 der theoretischen Schriftenreihe REVOLUTIONÄRER WEG) statt.
Der Referent, Joachim Griesbaum, stellte den Inhalt des Buchs vor und verband dies mit der aktuellen Situation des Ukraine-Kriegs und der Gefahr eines Dritten Weltkriegs sowie den Auswirkungen auf die Werktätigen – und was das für die Arbeit der MLPD heißt. Es entwickelte sich eine lebendige Diskussion. Die einen hatten das Buch schon - zumindest teilweise - gelesen und waren beeindruckt, wie die verschiedenen Versionen des Opportunismus auseinandergenommen werden. Aber eben auch, dass alle in der Krise sind und immer kürzere Halbwertszeiten haben.
Eine Kollegin sagte, ihr sei das Buch zu schwer und sie brauche v. a. die positiven Forderungen und Inhalte zur Kleinarbeit der MLPD. Es wurde schnell klar, dass der RW 37 nicht einfach ein philosophisches Buch ist - fern der Wirklichkeit. Es gibt uns für unzählige Tätigkeiten der MLPD die weltanschaulichen Grundlagen, z. B. um eine Bewegung für Lohnnachschlag in den Betrieben zu ermöglichen, die angesichts der Inflation und der Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten auf die Massen nötig ist. Dasselbe gilt für den Aufbau von Widerstandsgruppen gegen die Militarisierung und akute Weltkriegsgefahr.
Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus
268 Seiten, 17,50 €
Eine intensive Auseinandersetzung wurde gegen den Einfluss von „Querdenkern“, Verschwörungstheorien usw. geführt. Auf Fragen eines Kollegen hin war es wichtig, gerade die grundlegende Befassung im RW 37 damit zu vertiefen: „Die gemeinsame weltanschauliche Grundlage der Demonstrationen ist reaktionärer und faschistischer Idealismus“ (Seite 255). Unmissverständlich wurde ein klarer Trennungsstrich zu faschistischen Kräften gezogen.
Eine kritisch-selbstkritische Diskussion entstand um die Auffassung, dass „wir alle von der bürgerlichen Ideologie geprägt seien“. Wir sind zwar alle ihrem Einfluss ausgesetzt, aber sie ist nicht übermächtig, sondern steckt im Gegenteil tief in der Krise! Sie steht im Widerspruch zur Wirklichkeit. Wenn wir die Überlegenheit der proletarischen Denkweise im Kampf gegen die kleinbürgerliche Denkweise herstellen, können wir mit dem Einfluss der bürgerlichen Ideologie fertigwerden! Es war ein spannender und Bewusstsein schaffender Abend. Bedenken, das Buch sei zu schwer, wurden entkräftet – vor allem, weil die MLPD auch viel Unterstützung anbietet - wie in den Studien- und Lesegruppen.