Stralsund

Stralsund

Ein besonderer 8. Mai, der 77. Jahrestag der Befreiung Europas und Deutschlands vom Faschismus

Insgesamt dürften am 8. Mai gut 100 Personen aus nah und fern den "nackten" Obelisken in Stralsund als Gedenkort der Befreiung besucht haben. Wir erlebten einen besonderen Tag der Verschwisterung mit vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Russisch-Deutschen Gemeinde von Stralsund.

Korrespondenz
Ein besonderer 8. Mai, der 77. Jahrestag der Befreiung Europas und Deutschlands vom Faschismus
Der geschmückte Obelisk. Unter anderem das Bild Josef Stalins wurde später - auf Ersuchen der Linkspartei von der Polizei entfernt (rf-foto)

 Das sind Menschen mit einem deutschen und einem russischen Elternteil. Gemeinsam schmückten wir das Ehrenmal mit der Fahne der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft (DSF), vielen Luftballons und sehr vielen mitgebrachten Blumen. Durch diese Gemeinde wurden - zusammen mit ihren Kindern - Leuchtfeuer und eine Blume auf jede am Tage zuvor geputzte Grabplatte abgelegt. Wir führten sehr gute Gespräche über die Gefahr eines Dritten Weltkriegs, und darüber, dass dieser durch eine neue und internationale Friedensbewegung gegen jeden imperialistischen Krieg bekämpft werden muss. Das Flugblatt zum 1. Mai 2022, welches immer noch brandaktuell ist, wurde dankend angenommen.

 

Ein Besucher aus England wurde interviewt und er sang auf Englisch einen Teil der "Internationale", der Befreiungshymne der Arbeiterklasse. Es war eine sehr entspannte und freundschaftliche Atmosphäre, bis gegen 11 Uhr die bekannten Störenfriede der Linkspartei auftauchten. Entgegen allen traditionellen Gepflogenheiten musste die Fahne der Sowjetunion, welche ein Vertreter der DKP mitgebracht hatte, eingerollt werden. Mit Hilfe der Polizei wurden auf das Verlangen von zwei Personen aus den Reihen der Linkspartei hin die Bilder von Stalin und Lenin wie auch die DSF-Fahne entfernt. Aus Protest entfernten sich die deutsch-russischen Teilnehmer und gingen nach Hause.

 

Vor einem nun wieder fast nackten Obelisken heuchelte der verantwortliche Vertreter der Linkspartei vor seinen wenigen Anhängern einen Aufruf gegen jeden Krieg. Nach dem Ende der offiziellen Veranstaltung kam eine ganze Delegation polnischer Besucher, um den 8. Mai zu würdigen. Leider hatten sie keinen Übersetzer dabei. Im versuchten Gespräch mit zwei polnischen Frauen erfuhr ich jedoch, dass sie Antifaschisten sind. Auch sie nahmen ein Flugblatt mit. Am Rande bemerkt, auch die DKP wurde des Platzes verwiesen.

 

Wenn die Völker sich reichen die Hand, ist der Weltkrieg Nr. 3 bald verbannt. Es leben die Völkerfreundschaft und der Frieden!