Argument
Kriegsausrichtung für Kinder
Die Kinderseiten der „Süddeutschen Zeitung“ am Samstag sind einem ganz besonderen Thema gewidmet. „Sternstunde“, schreiben sie: „Die EU hat Geburtstag.“ Wessen Verdienst ist das? Genau, Robert Schumans Verdienst. Das sagt euch nichts? Der hat doch 1950 „einen revolutionären Plan vorgestellt“. Die wirtschaftliche Verflechtung europäischer Länder eröffneten einen größeren Markt für die dort ansässigen Monopole. „So wollte er Kriege zwischen Deutschen und Franzosen unmöglich machen.“, schreibt die "Süddeutsche".
Jetzt gibt es Krieg in der Ukraine. Aber die EU hilft! In dem Artikel, der für Kinder gedacht ist, heißt es wörtlich: „Gemeinsam helfen sie der Ukraine – mit Geld, Nahrung und Waffen. … Vereint beschließen sie Sanktionen, um die russische Kriegsmacht zu schwächen, und überlegen, wie die EU unabhängiger werden kann von russischem Gas.“ Kein Kind wird abstreiten, dass wir den Menschen in der Ukraine helfen müssen, aber selbst Kinder wissen, wozu Waffen da sind. In der Händen der Regierung der Ukraine wird der Krieg geführt und nicht beendet!
Der Kinder-Artikel bleibt der Ausrichtung der deutschen Monopole treu – gegen Putin, für die EU: „Ein Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin war es, die EU zu spalten. … Nun ist es Aufgabe der Europäer, auch einig zu bleiben, wenn Tanken und Heizen noch teurer werden, viele weniger Geld haben oder sogar ihre Arbeit verlieren.“ Wir sollen also die Kriegslasten tragen - im Sinne der „Einigkeit“. Natürlich darf das Loblied auf die europäische Demokratie in so einem propagandistischem Machwerk für Kinder nicht fehlen, denn Schuman habe gezeigt, „dass die Menschen in einem vereinten Europa friedlicher, freier und besser leben. Es lohnt sich, dieses Europa auszubauen.“ Da kann man über 23 Prozent Kinderarmut in Europa natürlich hinwegsehen (Statista 2020). Damit werden selbst die Kinder darauf ausgerichtet: Europa muss diesen Krieg gewinnen.
Mal abgesehen davon, dass Kinder Begriffe wie Öl-Embargo oder Sanktionen nicht auf Anhieb verstehen, geht es in diesem Artikel einzig und allein darum, die EU als demokratisches Bündnis darzustellen. Dass die NATO Kriegstreiber ist und in Auslandseinsätzen Schutt und Asche hinterlassen hat, wie in Afghanistan, das spielt natürlich keine Rolle.
Statt die Kinder über wirkliche Feiertage aufzuklären, wie den 8. Mai, der Tag der Befreiung vom Hitler-Faschismus, werden sie regelrecht instrumentalisiert. Dabei ist das ein antikommunistischer Vorwurf gegen die MLPD. In unserer Kinderorganisation ROTFÜCHSE lernen wir, wie wir zusammenhalten müssen, und zwar nicht mit den Regierungen oder der EU. Wir lernen, unseren eigenen Kopf zu gebrauchen und auch kritisch zu sein. Wir vertrauen auf unsere eigene Kraft. Und wir nehmen Armut und Krieg nicht hin! Rotfüchse stehen für Frieden und Freiheit.