Antikommunismus
Offener Brief an den Landtagskandidaten der Grünen, Alexander von Fintel
… Drei Tage nach dem Ostermarsch 2022 hast Du Dich – hinter dem Rücken der MLPD – an den DGB gewandt und den Ausschluss der MLPD vom 1. Mai verlangt.
Das deshalb, weil „die Denkweise der MLPD so sehr demokratiefeindlich und geschichtsleugnend (ist), dass ihre Anwesenheit auf Veranstaltungen und Demonstrationen des DGB endlich ausgeschlossen werden muss.¹
Schon 2020 versuchtest Du, ebenfalls in Abwesenheit eines MLPD-Vertreters, den Ausschluss aus dem antifaschistischen Netzwerk zu erreichen. Grundsätze einer demokratischen Streitkultur scheinen für Dich in Deinem Kreuzzug gegen die MLPD nicht zu gelten.
Der 1. Mai wurde 1889 vom Gründungskongress der II. Sozialistischen Internationale als internationaler Weltfeiertag der Arbeiterklasse beschlossen. Jeder, der die geschichtliche Wahrheit anerkennt, weiß, dass die sozialistische Perspektive von Anfang an zum 1. Mai dazugehörte. In Wilhelmshaven beteiligt sich die MLPD seit über 40 Jahren. Du bist es, der mit Deinem Vorgehen demokratiefeindlich und gegenüber dem 1. Mai geschichtsleugnend ist.
Du verweist in Deiner E-Mail an den DGB darauf, dass die MLPD Stalin verteidigt.
Bis 1956, dem XX. Parteitag der KPdSU, war Stalin in den Augen der internationalen revolutionären Arbeiterbewegung ein anerkannter, geliebter und bis in bürgerliche Kreise akzeptierte Führer der internationalen und revolutionären Arbeiterbewegung. Picasso hat anlässlich von Stalins Tod, am 5. März 1953, ein Stalin-Bild gezeichnet – als Beitrag für eine Kondolenzausgabe der kommunistischen Zeitschrift Les Lettres Francaises, und er hat dies auch später engagiert verteidigt. Willst Du nun alle Picasso-Gemälde aus den Kunsthallen der Welt entfernen lassen, weil er ein „Stalinist“ war? …