Südafrika
Streik beim Stahlwerk Arcelor Mittal
Die Belegschaft von Arcelor Mittal, dem größten Stahlwerk Afrikas, ist seit gestern im Streik.
Die Gewerkschaft Numsa fordert 10% mehr Lohn, die Festanstellung von Leiharbeitern, die Abschaffung der Leiharbeit, Wohngeld und Hilfen zur medizinischen Versorgung. Arcelor bietet 5% mehr Lohn. Arcelor behauptet, der niedrigste Lohn in der Firma sei 21.000 Rand (1240 €), während Numsa das für Unsinn erklärt. Viele Arbeiter bekommen bloß 7000 Rand (414 €). Dabei sind die Preise für Sprit, Strom und Lebensmittel in den letzten Monaten extrem gestiegen: 5 kg Bohnen zwischen Februar 2021 und März 2022 um 9%, Rapsöl um 80%, Palmöl um 72%. Sonnenblumenöl können sich die wenigsten leisten, ganz zu schweigen von gesünderen Alternativen wie Olivenöl. Auch beim Stromversorger Eskom und bei den Busbetreibern finden zur Zeit Lohnverhandlungen statt.
Arcelor Mittal hat eine einstweilige Verfügung erwirkt, die den Streik für Arbeiter an Hochöfen, Koksbatterien und im Stahlwerk verbietet. Die Begründung ist, dass Arcelor beantragt hatte, diese Teile der Produktion zu "essentiellen Dienstleistungen" zu erklären. Bis zur Entscheidung in dieser Frage dürfen die Arbeiter der genannten Bereiche, und das dürfte die Mehrheit der Belegschaft sein, nicht mitstreiken.