Ukraine
Selenskyjs verräterische Methode
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj liebt historische Bilder. Zu Besuch in England spielt er auf Winston Churchill an, in den USA auf Martin Luther King, im Deutschen Bundestag auf die Berliner Mauer. Diese Vergleiche erklären nichts, wecken aber positive Gefühle.
Vor dem israelischen Parlament, der Knesset, hat Selenskyj aber dermaßen überzogen, dass seine Methode nach hinten losging: Er verglich die Not der Ukrainer mit dem Schicksal der Juden in Deutschland unter dem Hitler-Faschismus und behauptete einfach, Putin fordere eine „Endlösung“ für die „ukrainische Frage“.¹ Etliche Abgeordnete der Knesset waren empört über diesen Vergleich.
Die Hitler-Faschisten haben in der Ukraine etwa 4 Millionen Menschen umgebracht, darunter etwa 1,5 Millionen Juden.² So schlimm die Lage in der Ukraine heute ist, bedeutet ein solcher Vergleich doch eine Verharmlosung des faschistischen Massenmordes an den Juden.
Noch schlimmer ist die Dreistigkeit, sich in Israel als Opfer zu inszenieren, ohne die Rolle der ukrainischen Faschisten zu erwähnen. Der ukrainische Faschistenführer Stepan Bandera übertraf in seinem Judenhass viele deutsche Faschisten. Seine Anhänger waren an der Abschlachtung von Hunderttausenden Juden aktiv beteiligt.
In Israel haben nicht alle Menschen vergessen, dass Bandera heute in der Ukraine wieder Denkmäler aufgestellt bekommt. Oder dass der faschistische Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, nach seinem Amtsantritt als erstes das Grab Banderas in München besuchte.
Selenskyj ist als NATO-Vorposten ein guter Schauspieler, doch je mehr er in dieser Rolle überzieht, desto unglaubwürdiger wird er.