Kampf der ver.di-Kolleginnen und -Kollegen

Kampf der ver.di-Kolleginnen und -Kollegen

Wann der Tarifstreit im Sozial- und Erziehungsdienst beendet ist, bestimmen die Gewerkschaftsmitglieder!

Über alle Kanäle in den Medien tönte es am 19. Mai "Tarifstreit im Sozial- und Erziehungsdienst endet - Mehr Geld!" Auch bei uns in der Whatsapp-Gruppe und in den Dienststellen in Gelsenkirchen (und nicht nur hier) wurde heiß darüber debattiert.

Korrespondenz aus Gelsenkirch
Wann der Tarifstreit im Sozial- und Erziehungsdienst beendet ist, bestimmen die Gewerkschaftsmitglieder!
Bis zu 10.000 verdi-Kolleginnen und Kollegen waren am 11. Mai zu einem Aktionstag in Gelsenkirchen zsuammengekommen (rf-foto)

Zusammenfassend können wir sagen:

Der Einigungsvorschlag ist hart erkämpft von uns Beschäftigten - durch unsere kämpferischen Streiks und unsere klare Ansage "Aufwertung - jetzt". In den Streikkundgebungen wurde deutlich gemacht: Werden von der VKA (Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber) keine brauchbaren Vorschläge gemacht, handeln sie verantwortungslos gegenüber den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst und gegenüber den Kindern, der Jugend und den Familien. Insofern ist das also ein Erfolg

 

Nach einer intensiven Diskussion und Beratung stellen wir fest, dass uns dieser Einigungsvorschlag nicht reicht!

 

Wir freuen uns natürlich alle über zwei zusätzliche freie Arbeitstage als sogenannte Regenerationstage - allerdings verschärft das ohne mehr Fachkräfte und unbesetzte Stellen die Situation, wenn dann an zusätzlichen Tagen Personal fehlen wird. Zwei weitere zusätzliche Tage, allerdings nur für die, die die SuE-Zulage bekommen, können sozusagen erkauft werden - in Verrechnung mit der SuE Zulage.

 

180 Euro SuE-Zulage für alle Sozialarbeiterinnen, Sozialarbeiter, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen entspricht nicht der generell höheren Eingruppierung, die wir gefordert haben.

 

Die Entgeltgruppe S 14 wird geöffnet. Hier waren bisher die Kolleginnen und Kollegen in der Bezirkssozialarbeit, im allgemeinen städtischer Sozialdienst, bei deren Tätigkeit es um Kindeswohlgefährdung geht, eingruppiert. Durch diese Öffnung wird der Bereich dieser schwierigen sozialen Arbeit abqualifiziert statt aufgewertet.

 

Auch wenn über 80 Prozent der Beschäftigten in den Kitas 130 Euro monatlich als SuE-Zulage bekommen, entspricht das bei weiten nicht der Aufwertung, die wir gefordert haben. Er betrifft nur Beschäftigte in den Entgeltgruppen S 2 bis S 11a. Vor allem die Forderung, dass der Beruf "Kinderpflegerin bzw. Kinderpfleger" durch eine bessere Eingruppierung aufgewertet wird, findet damit nicht statt.

 

Die eingebaute Hintertür im Einigungsvorschlag für eine höhere Eingruppierung im Kita-Bereich bei sogenannten schwierigen fachlichen Tätigkeiten ist noch nicht wirklich geklärt. Das ist aber dringend notwendig, damit sich kommunale Arbeitgeber nicht genau durch diese Hintertür wieder aus der Affäre ziehen können.

 

70 Euro gibt es für Ausbilderinnen und Ausbilder in den Kitas, aber nicht in der sozialen Arbeit! Unsere Forderung war hier, zusätzliche Stunden in der Personalbemessung.

 

Ein Hammer ist die lange Laufzeit. Dadurch werden die Zugeständnisse bei den ständig steigenden
Preisen irgendwann wieder aufgefressen

Wie gehts es jetzt weiter?

Dieses komplizierte Papier müssen wir jetzt mit allen ver.di-Mitgliedern beraten - und dann haben es die Mitglieder in der Hand, in einer Befragung das vorgelegte Verhandlungsergebnis abzulehnen oder ihm zuzustimmen! Das wird bis zum 17. Juni der Fall sein. Wir sind gespannt auf das Ergebnis dieser Mitgliederbefragung.

 

In den vielen Gesprächen von heute, war das Fazit: "Nein zu diesem Vorschlag" und vor allem war eine wichtige Schlussfolgerung, wenn unsere Kampfbereitschaft und die bisherigen Streiks jetzt endlich die VKA bewegt hat, brauchbarere Vorschläge einzubringen, dann sollten wir unsere Kampfbereitschaft auch weiter nutzen und uns noch nicht zufrieden geben!

 

...Und was uns besonders gerade hier in NRW dabei bestärkt, ist der Gedanke, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Unikliniken für die Aufwertung unserer Berufe und einer wirklichen Entlastung zu kämpfen!