Antifaschistischen Kampf weltanschaulich vertiefen

Dem Demoaufruf folgten vergangenen Samstag an die 200 vorwiegend junge Leute, auch aus dem Umland. Mehrere Rednerinnen und Redner analysierten die Ziele und die Verbindungen der Indentitären und anderer Faschisten. Die vorherrschende Sichtweise war dabei: Nazis sind menschenfeindlich, Feinde der Demokratie, der emanzipatorischen Frauenbewegung, der Migrantinnen und Migranten und anderer Minderheiten wie z.B. Menschen mit einer anderen als der vorherrschenden sexuellen Orientierung. Sie säen Hass und Gewalt. Das ist alles richtig und geeignet, um weite Bevölkerungskreise für den Kampf gegen den Faschismus zu gewinnen.

Was fehlte, war, dass der Faschismus die offen gewalttätige Form der bürgerlichen, kapitalistischen Herrschaft ist. Die Demoparolen "siamo tutti antifascisti" ("Wir sind alle Antifaschisten") und "alerta, alerta, antifacista" ("Alarm, Alarm, Antifaschisten"), stammen von der italienischen Resistenza (Widerstand) gegen Mussolini und aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Aus Ländern, wo zuallererst die Organisationen der Arbeiterbewegung zerschlagen wurden, um den Widerstand gegen die kapitalistische Ausbeutung und gegen Krieg zu brechen. Diesem Zweck diente auch die Errichtung der Hitlerdiktatur. Die Aufklärungsarbeit sollte diesen Aspekt dann aber auch mit in den Vordergrund stellen.

Einige Verteiler waren für diese Hinweise dankbar. Die solidarische Auseinandersetzung über diese Fragen muss verstärkt werden. Um die zersetzende Absicht der sozialen Demagogie und des völkischen Denkens tiefer zu durchschauen, ist das Kapitel 17 "Die Renaissance faschistischer Ideologien auf neuer Grundlage" sehr hilfreich aus dem Buch "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus" von Stefan Engel. (Es kann hier bestellt werden.)