Imperialismus
NATO-Erweiterung auf ganz Skandinavien kein aggressiver Akt?
In den bürgerlichen Medien wird zum jetzt offiziell beantragten Beitritt von Schweden und Finnland zur imperialistischen NATO verbreitet, er diene der Verteidigung. Russland könne sich daher gar nicht bedroht fühlen. Das ist eine offensichtliche Lüge:
Die NATO-Erweiterung auf ganz Skandinavien zeigt strategisch nur Merkmale einer Offensive. Sie erschließt der NATO neue Aufmarschgebiete für einen Krieg gegen das ebenfalls imperialistische Russland und gibt ihr die Vorherrschaft über die Ostsee.
Mit dem Beitritt Finnlands wird die Länge der Grenze zwischen NATO-Staaten und Russland in einem Schritt mehr als verdoppelt: Bisher standen sich russische und NATO-Truppen in vier Ländern an einer 1.200 km langen Grenze gegenüber. Die finnisch-russische Grenze alleine hat eine Länge von 1.300 km!
An einer Grenzverlängerung hat ein Verteidiger kein Interesse, denn er muss sie schließlich verteidigen. Im Gegenteil: Nur ein Angreifer hat etwas von einer längeren Grenze. Je länger die Grenze zwischen Angreifer und Verteidiger ist,
umso mehr Fläche muss der Verteidiger mit weniger Truppen verteidigen. Die Verteidigung wird mit der Länge der Grenze also verhältnismäßig geschwächt.
umso mehr Möglichkeiten hat der Angreifer bei der Wahl des Angriffspunkts, an dem er seine Truppen konzentrieren kann. Dann kann er außerdem seinen Gegner durch mehrere Angriffe zwingen, Truppen zu spalten anstatt sie zu konzentrieren.
Strategisch beherrscht die NATO dann quasi die Ostsee mit weit über 90 Prozent der Küstenlänge und könnte sogar den Zugang nach St. Petersburg (wie schon im II. Weltkrieg, damals Leningrad) zwischen Finnland und Estland blockieren.