„Feminismus ist nicht toxisch!“

„Feminismus ist nicht toxisch!“

Proteste gegen frauenfeindliche Zensur und Repression in Russland

Unter dem Motto „Feminismus ist nicht toxisch“ rief die russische ICOR-Partei RMP (Russische Maoistische Partei) zu Solidaritätsaktionen am 22. Mai mit dem Kampf für die Freiheit der Frauen in Russland, dem Kampf für Demokratie und echten Sozialismus auf. Die ICOR und die Europakoordinatorinnen der Weltfrauenbewegung machten den Aufruf bekannt. Mitten im imperialistischen Krieg gegen die Ukraine fährt das reaktionäre Putin-Regime einen Frontalangriff gegen die russische Frauen- und LGBT-Bewegung. Die RMP berichtet, dass Putin die Erstellung eines Verzeichnisses “giftiger Inhalte“ bis zum 1. Juni angewiesen hat. Demagogisch werden hier die Frauenbewegung, LGBT und das Selbstbestimmungsrecht der Frauen mit Gewalt und Ablehnung von Impfungen als „toxisch“ gleichgesetzt.

Korrespondenz Hannover, Gelsenkirchen und weitere
Proteste gegen frauenfeindliche Zensur und Repression in Russland
Die Courage-Frauen am russischen Ehrenmal in Hannover (rf-foto)

Die RMP schreibt: „Die russische Frauenbewegung wurde nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine von der Massenauswanderungswelle demokratischer Aktivistinnen aus dem Land hart getroffen. Die LGBT-Bewegung wurde in den letzten Jahren durch Repression stark unterdrückt. Der imperialistische Krieg mit der Ukraine ist ein bequemer Vorwand, um den Faschismus und reaktionäre Reformen zu beschleunigen. Das Putin-Regime bewegt sich schnell auf eine faschistische Diktatur, totale Zensur und Massenrepressionen zu.“

 

Ein solcher Angriff auf die russische Frauenbewegung darf nicht stehen bleiben! Er wurde mit vielfältigen Initiativen von der kämpferischen Frauenbewegung in Deutschland und international beantwortet! Hier ein kurzer Bericht über eine Solidaritätsaktion von Frauen aus Peru.

 

Bei einem Treffen der Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF malten Frauen der Bergarbeiterfrauen-AG in Courage einen Gruß der Solidarität. In Hannover versammelten sich Courage-Frauen mit Schildern und Fahnen am russischen Ehrenmal. Dort wurden am 6. April 1945 – vier Tage vor der Befreiung Hannovers - 386 Zwangsarbeiter ermordet, darunter 154 sowjetische Kriegsgefangene. Unter den wenigen identifizierten Ermordeten war die Russin Nadja Podmogilnaja die einzige Frau. Ihr widmeten die Courage-Frauen den Protest. Eine russischsprachige Krankenschwester hatte die Losungen für die Schilder mitüberlegt und übersetzt: „Feminismus ist nicht toxisch! Solidarität mit der russischen Frauenbewegung! Schwestern in Russland, uns trennen Grenzen, aber uns verbinden gemeinsame Interessen! Für Demokratie, Freiheit und Frauenrechte! Russische und ukrainische Schwestern, lasst nicht eure Kinder töten!“ In einer kurzen Videobotschaft wünschten die Courage-Frauen der russischen Frauenbewegung viel Erfolg in ihrem Kampf für ihre Rechte. Auch am Lenin-Denkmal an der Horster Mitte fand eine Solidaritätsaktion statt. Ver.di Frauen machten eine tolle Fotoaktion (mehr dazu hier)

 

Gelungene Aktionen im Sinn des Aufbaus einer neuen Friedensbewegung und der Vorbereitung der 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen, die vom 3. bis 10 September in Tunesien auch im Zeichen des Aktiven Widerstands gegen einen III. Weltkrieg stattfinden wird.

 

Wer sich mit einer anlegt, kriegt es mit der Weltfrauenbewegung zu tun!