Beides muss gestoppt werden
Antisemitismuskeule gegen Documenta - Israel setzt Zwangsvertreibungen fort
Am 18. Juni 2022 wird in Kassel die 15. Ausgabe der bedeutenden Kunstausstellung Documenta eröffnet. Eine unheilige Allianz aus israelischer Regierung, Zentralrat der Juden in Deutschland, "Antideutschen" und anderen reaktionären Feinden des palästinensischen Volks will sie verhindern. Doch der Schuss scheint wieder mal nach hinten loszugehen.
Seit Monaten tobt in bürgerlichen Medien eine Diffamierungskampagne: Die 15. Documenta sei antisemitisch.
ZEIT und FAZ übernehmen ungeprüft Lügen der "Antideutschen" und verbreiten sie
Das sogenannte Kasseler Bündnis gegen Antisemitismus eröffnete im Januar die Debatte mit erlogenen "Enthüllungen". Die Gruppierung Bündnis gegen Antisemitismus, die mit dem Kampf gegen die rassistische Ideologie des Antisemitismus nichts am Hut hat, wird angeführt von blindwütigen "Antideutschen". Beim Anblick der drei Buchstaben BDS drehen sie am Rad. Die internationale Bewegung "Boykott, Divestment, Sanctions" (BDS) wird von zahlreichen renommierten Persönlichkeiten unterstützt. Sie richtet sich nicht gegen das Existenzrecht Israels und schon gleich gar nicht gegen Jüdinnen und Juden. Sie verfolgt das Ziel, dass "Israel die unveräußerlichen Rechte der Palästinenserinnen und Palästinenser einschließlich des Rechts auf Selbstbestimmung" anerkennt.1
Was das mit der 15. Documenta zu tun hat? Die Ausstellung wird heuer kuratiert vom indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa, dem Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland vorwirft, es distanziere sich nicht ausreichend von BDS. Warum auch sollte Ruangrupa das tun? Was soll daran schlecht sein, sich für die Rechte des palästinensischen Volks einzusetzen, gegen das Monopole und Staat des imperialistischen Israel eine ultrareaktionäre Apartheidspolitik durchführen?
Nun hat Ruangrupa das palästinensische Künstlerkollektiv The Question of Funding aus Ramallah nach Kassel eingeladen. Die palästinensischen Künstler treffen sich in einem Kulturzentrum, das nach dem 1953 verstorbenen palästinensischen Reformpädagogen Khalil Sakakini benannt ist. Dort hat auch die Konrad-Adenauer-Stiftung schon Veranstaltungen abgehalten, die garantiert nicht zu den großen Kritikern israelischer staatlicher Politik gehört. Wegen des Namenspatrons ihres Kulturzentrums wird die palästinensische Künstlergruppe jetzt nicht nur des angeblichen Antisemitismus bezichtigt. Nein, jetzt unterstellt man ihnen auch noch, Anhänger des Hitlerfaschismus zu sein! Ohne eigene Recherche übernehmen ZEIT und FAZ die Unterstellungen und verbreiten sie.
Sakatini war gegen die zionistische Einwanderung in Palästina zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, aber er war alles andere als ein "glühender Antisemit". Der Publizist Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums Hohenems sowie Präsident der Association of European Jewish Museums, schreibt in der Süddeutschen Zeitung vom 1. Juni 2022: "Die 'antideutschen' Agitatoren zückten aber auch das schärfste Instrument: Sakakini, so sei Wikipedia zu entnehmen, sei ein Anhänger des NS gewesen, habe die Politik Hitlers befürwortet und die Idee einer 'jüdischen Weltverschwörung' übernommen. Sucht man auf Wikipedia nach einem Beleg für diese Behauptungen, dann sucht man vergebens. Sakakini hinterließ 3000 Seiten Tagebuch und Briefe. ... Über den NS urteilt er vernichtend: 'Glaube ja nicht, dass Hitler der Luther unserer Zeit ist!', schreibt er an seinen Sohn. Der Nazismus sei eine Folge von Krisen und Katastrophen, die die gesamte Menschheit auf den Holzweg führen werde ... Und ja, 1942 findet sich im Tagebuch auch die einzige Stelle, die in den posthumen Rufmorden an Sakakini nun als Beleg zitiert wird. In einem Gespräch mit Judah L. Magnes, dem Präsidenten der Hebräischen Universität in Jerusalem schildert Sakakini seine Sympathie für das Vorrücken Rommels in Nordafrika, weil dies die Engländer dazu zwinge, die arabische Bevölkerung Palästinas besser zu behandeln."
Sicher ein verquerer Gedanke, aber um gegen Leute, die sich in einem Sakatini-Kulturzentrum treffen, die Antisemitismuskeule zu schwingen, gehört schon eine große Portion krimineller Energie zu Rufmord, Verdrehung und Verleumdung. Ausgerechnet eine Wegbereiterin des Faschismus, die AfD-Fraktion im Hessischen Landtag, fordert jetzt, die Documenta 15 "wegen Antisemitismus" abzusagen! In den vergangenen Jahren endeten die meisten falschen Antisemitismusvorwürfe als Rohrkrepierer. Mit jeder solchen ungerechtfertigten Attacke - auch die MLPD war ihnen mehrfach ausgesetzt - erweiterte sich der Kreis der Kritiker.
So auch jetzt. Weder die Veranstalter der Documenta noch das Moderatorenteam sind bisher vor der Hetze zurückgewichen oder gar eingeknickt. Bürgerliche Zeitungen wie die Süddeutsche kritisieren ihre Kollegen, die die "antideutschen" Gerüchte verbreitet haben. Was das denn für eine merkwürdige Gruppierung sei, dieses "Bündnis gegen Antisemitismus". Die HNA (Hessische Niedersächsische Allgemeine Zeitung) berichtet sachlich über die Kritik der MLPD an den Antideutschen.
Kritik an der israelischen Politik notwendiger denn je!
Das Gerücht, jüdische und israelische Künstlerinnen und Künstler würden von der Documenta boykottiert, erwies sich als unhaltbar. Ok, so der Zentralrat der Juden in Deutschland, es sind welche eingeladen, aber sie seien ja hauptsächlich Kritiker der israelischen Politik. Genau richtig! Nicht nur Palästinser, auch Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt, viele Menschen in Israel, sind entsetzt über die jüngsten Schreckenstaten Israels gegen die Palästinenser. Am Morgen des 1. Juni haben israelische Militärbulldozer damit begonnen, Häuser im Dorf Al-Fakheet abzureißen. Al-Fakheet ist eines von acht Dörfern, denen eine ethnische Säuberung durch Israel bevorsteht, nachdem Israels Oberster Gerichtshof erlaubt hat, mehr als 1000 Palästinenserinnen und Palästinenser aus ihren Häusern zu vertreiben, um Platz für "militärische Feuerzonen" zu schaffen. Diese Zonen werden eingerichtet, um illegale israelische Siedlungen zu schützen, die auf gestohlenem palästinensischem Land errichtet wurden. Dies wäre die größte Vertreibung des israelischen Apartheidregimes seit den 1970er Jahren.
"Die berechtigte Kritik an der reaktionären Politik der israelischen Regierung als 'linken Antisemitismus' umzudeuten", so das Buch der MLPD "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus" auf Seite 132, "ist reine Demagogie. Der Antisemitismus hat eine lange Geschichte, entwickelte sich zu einer offen rassistischen Form der bürgerlichen Ideologie, die bis zum systematischen Völkermord an Millionen europäischer Juden durch den Hitler-Faschismus führte. Der Marxismus-Leninismus und seine führenden Repräsentanten bekämpfen den Antisemitismus seit jeher grundsätzlich."
- Stoppt die zionistische Aggression!
- Gegen Imperialismus, Zionismus, arabische Reaktion und islamisch verbrämten Faschismus!
- Schluss mit der Diffamierung der Documenta!
- Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus und Antisemitismus keine Chance!