Wichtige Bedeutung
Heute erste Warnstreiks der norddeutschen Hafenarbeiter
Die Gewerkschaft ver.di ruft die norddeutschen Hafenarbeiter für Donnerstag in der Spätschicht zu Warnstreiks auf. 12.000 Beschäftigte in den 58 Hafenbetrieben werden mehrstündigen Aktionen während der Arbeitszeit durchführen.
In Hamburg werden sich heute die Hafenarbeiterrinnen und Hafenarbeiter um ca. 15:00 Uhr vor dem Terminal Burchard Kai in Waltershof versammeln. Sie fordern eine Erhöhung der Löhne von 12-14 %. Dem stehen gerade einmal Angebote des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) von 7 % über 24 Monate provokativ gegenüber. Nachdem in den letzten Jahren immer wieder Arbeitsplätze vernichtet wurden, Automatisierung und Arbeitshetze sowie eine deutliche Ausdehnung der Arbeitszeiten an der Tagesordnung sind, haben die Hafenarbeiter die Schnauze gestrichen voll. Schon vor Wochen verweigerten Hafenarbeiter bei der HHLA, dem größten Hamburger Hafenbetrieb, 800 Sonderschichten zu leisten.
Lügen über die Einkommen der Hafenarbeiter
Seit Wochen verbreiten die Hafenkapitalisten Lügen über die angeblich eh schon hohen Löhne: es werden utopische Zahlen von 90.000 bis 100.000 € im Jahr verbreitet. Tatsache ist, dass der Durchschnittsverdienst bei den Hafenarbeitern bei 58.200 € pro Jahr liegt. Die genannten Zahlen kommentiert ver.di: "Da muss man jedes Wochenende, Samstag, Sonntag im Hafen arbeiten".
Hafenkapitalisten und Reedereien pressen Höchstprofite aus den Kollegen
Schon 2021 hat die Hapag-Lloyd-Reederei einen Rekordgewinn von knapp 9,1 Milliarden € eingefahren. Für 2022 oder eine Ergebnisprognose von 11,7 bis 13,6 Milliarden € ausgegeben! Die HHLA steigerte den Konzernumsatz 2021 um 12,7 % auf 1,465 Milliarden € der Gewinn erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 84,7 % auf 228 Millionen €.
Warnstreiks verantwortungslos?
Der Zentralverband jammert über die "absolute Ausnahmesituation" wegen der weltweit gestörten Lieferketten, großen Verspätungen der Schiffe und Engpässe im Güterverkehr. Nun stellt sich natürlich die Frage: wer hat das zu verantworten? Es ist eine Frechheit, dafür die Arbeiter verantwortlich zu machen! Es ist die kapitalistische Weltwirtschafts- und Finanzkrise, es ist die verantwortungslose Politik der Kriegstreiberei der imperialistischen Staaten und die Gier nach Maximalprofit, die diese Situation zu verantworten hat. Die Hafenarbeiter müssen ihre eigene Rechnung für sich und ihre Familien aufmachen: Im Kampf gegen die Inflation, die Politik der Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten und im Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz
MLPD Hamburg solidarisch mit den Hafenarbeiter
Der Kreisverband der MLPD Hamburg West erklärt den Kolleginnen und Kollegen im Hafen seine volle Solidarität und Unterstützung. Es ist notwendig, mit den Warnstreiks auf den Einsatz der vollen gewerkschaftlichen Kampfkraft zu mobilisieren. Seit 1978 gab es einen stillschweigenden Burgfrieden im Hafen, mit denen Streiks vermieden wurden. Die Streikaktionen sind eine gute Gelegenheit, dass sich die Hafenarbeiter über ihre Rolle bewusst werden, die sie auch in politischen Fragen spielen können. Die Verweigerung italienischer Hafenarbeiter bei der Verladung von militärischen Gütern für den Ukraine-Krieg zeigt, welche Kraft in der Arbeiterklasse steckt!
Die Solidarität der MLPD ist verbunden mit Perspektive einer sozialistischen Gesellschaft, die allein in der Lage ist, der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und imperialistischen Kriegen ein Ende zu setzen. Deswegen ist die Stärkung der MLPD von größter Bedeutung und die konsequente Umsetzung der weltweiten Losung der Hafenarbeiter: You'll never walk alone!