Widerstand
Straßenblockade für das Verbot der Bundeswehr-Flugshows auf der ILA Berlin
Anlässlich der Internationalen Luftfahrt Ausstellung (ILA) vom 23. bis 26.Juni in Berlin protestierten wir als Berliner Widerstandsgruppe gegen die dortigen Bundeswehr-Flugshows. Am U-Bahnhof Rudow in Berlin-Neukölln, von dem aus Shuttel-Busse zum ILA-Gelände fuhren, führten wir mehrere kurze Straßenblockaden durch. Auf unseren selbstgemalten T-Shirts und Schildern stand „Bundeswehr raus aus den Schulen und Unis“, „Stopp dem 100-Mrd.-Euro-Sondervermögen!“ Stopp der Waffenlieferungen in die Ukraine“, „Rückzug aller NATO-Truppen aus Osteuropa und weltweit“ oder „Bauen wir eine breite Front gegen die Gefahr eines Dritten Weltkriegs auf“. Mit kurzen Ansprachen informierten wir die Passanten und Autofahrer. Mindestens 200 bis 250 von ihnen erreichten wir unmittelbar.
Mehrere unterschrieben für den Aufbau einer neuen Friedensbewegung und kauften das aktuelle Rote Fahne Magazin mit dem Titel „Der Urkrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems“, das die Broschüre gleichen Titels von Stefan Engel, Gabi Fechtner und Monika Gärtner-Engel enthält.
Einig waren wir uns mit den Passanten, dass die Gefahr eines Dritten Weltkriegs real ist und viele Menschen auch zu Recht beängstigt. Uneinig waren wir uns aber noch vielfach, ob wir überhaupt etwas dagegen ausrichten können und über die dafür notwendigen Kampfformen. So sagte eine Familie: „Wir haben auch Angst vor einem Krieg und finden es gut, wenn dagegen 'legal' demonstriert wird. Aber ihr setzt euch mit der Blockade selbst über die Gesetze hinweg.“. Ähnlich gab es viele Diskussionen darüber, dass die Herrschenden alles dafür tun, den aktiven Widerstand gegen ihre Kriegspolitik und die Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten auf die Massen zu verhindern. Wir propagierten die Aktivitäten der Arbeiter in Griechenland und Italien: Erfolgreich zu kämpfen heißt auch immer wieder den gesetzlichen Rahmen zu durchbrechen.
Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems
Erst als wir die Blockade erfolgreich beendet hatten, traf die Polizei ein und nahm von einem an der Blockade unbeteiligten Passanten, der vor Ort mit den Anwohnern diskutierte, die Personalien auf. Sie waren äußerst angespannt und aggressiv. Sie drohten mit einer Strafanzeige, trotz der Aussage eines Zeugen, der bestätigte, dass der Betroffene nicht an der Straßenblockade beteiligt war. Es ist auch schlicht falsch, dass Straßenblockaden generell illegal seien.
Für uns als Widerstandsgruppe mit aktiver Beteiligung von Genossen der MLPD und des Jugendverbands REBELL war es eine wichtige Erfahrung, uns mit Blockaden auch neue Formen des aktiven Widerstands zu erkämpfen. Dafür müssen wir noch besser unter den Bündnispartnern werben, mehr Jugendliche für eine aktive Beteiligung gewinnen und unsere Disziplin in der Durchführung und kollektiven Beendigung höher entwickeln.