Schweinfurt: Veranstaltung mit Reinhard Funk vom Zentralkomitee der MLPD
Wichtige Diskussionen zum REVOLUTIONÄREN WEG 37 im kühlen Biergarten trotz Hitzewelle
Extra für unsere Buchvorstellung des neuen Buchs von Stefan Engel „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“ – auch erschienen als Ausgabe 37 des theoretischen Organs der MLPD, REVOLUTIONÄRER WEG, öffnete der Wirt aus Kirgisistan das ehemalige Vereinsheim schon um 10 Uhr. Dadurch konnte die Veranstaltung im Biergarten im Schatten der alten Bäume bei einem angenehmen Lüftchen stattfinden.
Nach einer kurzen Einleitung durch den örtlichen Sprecher der MLPD, mit der Bekundung der Solidarität mit Reinhard Funk gegen den Angriff auf dem Ostermarsch in Dortmund gegen ihn (mehr dazu hier), gab dieser einen detaillierten Überblick über die einzelnen Kapitel und Spielarten des Opportunismus und ihre konkreten Erscheinungsformen. Es entwickelte sich eine lebendige Diskussion.
Ein wichtiger Punkt dabei war, zu begreifen, wie wichtig es ist eine geduldige Überzeugungsarbeit zu entwickeln ohne die Leute zu überfordern oder ihre Meinungen und Kritiken nicht konkret zu behandeln, also keinen Schematismus zu praktizieren und dabei aber einen klaren Standpunkt zu beziehen und der Auseinandersetzung darum nicht auszuweichen.
Ganz konkret wurde es bei der Vorbereitung der Metalltarifrunde. Schon bei der Aufstellung der betrieblichen Forderung wurde bei SKF Schweinfurt vom örtlichen Sekretär versucht, möglichst keine konkrete Forderung zuzulassen: Man „wissen ja nicht was im Herbst ist“. Das wurde mit der Forderung nach 10,4 Prozent beantwortet. Mit: „Die Tarifrunde kann nicht die gesamte Inflation auffangen“ wurde versucht, die Erwartungen zu dämpfen. Gleichzeitig wurde die Meinung gestärkt: „Wir brauchen jetzt schon mehr Lohn, nicht erst zum Jahreswechsel“.
Hier wirkte dann die politische Kampagne vom Vorstand, auf die Politik einzuwirken, um weitere Maßnahmen zum Ausgleich der Inflation von der Regierung einzufordern. Damit soll dem selbständigen Kampf um Lohnnachschlag der Wind aus den Segeln genommen werden.Konkret wurde daraus dann der Einsatz für eine Erfolgs- oder Corona-Prämie im betrieblichen Rahmen. Daran wurde noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, eine konkrete betriebliche Taktik zu entwickeln, um den Kampf für einen Lohnnachschlag, der notwendigerweise als selbständiger Kampf geführt werden muss, zu entwickeln. So kann klar Kurs gehalten werden und die Kollegen können auf solche Spielchen eingestellt werden.
Ein Kollege wies richtigerweise daraus hin, dass es in Nordbayern Mitte der 1980iger-Jahre relativ starke betriebliche Friedenskomitees gegeben hat, und dass wir diese Erfahrungen auch nutzen müssen. Allerdings war die Situation damals ganz anders: Keine solche psychologische Kriegsvorbereitung in allen bürgerlichen Medien, eine breite Friedensbewegung, eine polare Weltordnung, zumindest Duldung der Aktivitäten durch die rechte Gewerkschaftsführung Heute wird versucht die NATO als Friedensarmee zu verkaufen, auch wenn das langsam aufbricht. Hier ist heute eine sehr intensive bewusstseinsbildende Arbeit notwendig.
Viel zu schnell verging die Zeit und der Duft von gegrillten Makrelen und Fleischspießen machte darauf aufmerksam. Mit dem leckeren Essen fand die gelungene Buchvorstellung mit der schöpferischen Diskussion ihren Abschluss.