Büchel (Rheinland-Pfalz)

Büchel (Rheinland-Pfalz)

Aktionswoche gegen die in Deutschland stationierten US-Atomwaffen

Noch bis zum 10. Juli demonstrieren die Aktivistinnen und Aktivisten der Internationalen Ärzte gegen Atomkrieg (IPPNW) und der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) vor den Toren des Atomwaffenstützpunkts im rheinlandpfälzischen Büchel.

ICAN-Pressemitteilung

Der Krieg in der Ukraine und die nuklearen Drohungen des russischen Präsidenten Putin verdeutlichen, dass die Atomkriegsgefahr in Europa erneut sehr präsent ist. Ab 2023 sollen auch in Deutschland neue, modernisierte US-Atomwaffen stationiert werden.

 

"Mit der Aktionswoche protestieren wir gegen die Gefahr, die von den US-amerikanischen Bomben in Büchel ausgeht. Im Falle eines konventionellen oder nuklearen Angriffs machen sie uns zum potenziellen Ziel. Mit Workshops und Vorträgen wollen wir über diese Gefahr und den aktuellen Aufrüstungsprozess aufklären", sagt Johannes Oehler, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland. Die Staatenkonferenz zur Umsetzung des UN-Vertrags zum Verbot von Atomwaffen, die im Juni stattgefunden hatte, wird ebenfalls Thema der Aktionswoche sein.

 

Die Bundesregierung finanziert den Anteil Deutschlands am geplanten Aufrüstungsprozess auch durch das 100-Milliarden-Euro Sondervermögen: Um die neuen US-Atomwaffen optimal einsetzen zu können, sollen F35-Kampfjets angeschafft werden. "Ein tatsächlicher Atomwaffeneinsatz wird dadurch denkbarer, da die neuen Bomben zielgerichteter und mit geringerer Sprengkraft eingesetzt werden können. Eine fatale Entscheidung, die zur weiteren Eskalation auf dem europäischen Kontinent führen könnte. Damit ist der Protest wichtig wie lange nicht", fügt Daniel Becker, Vorstandsmitglied der IPPNW hinzu.

 

Gleichzeitig wird es schwieriger diesen zu realisieren: Die bisher für die Aktionswoche genutzte Versammlungsfläche neben dem Fliegerhorst wurde kürzlich von der Bundeswehr gekauft und steht nicht mehr als Veranstaltungsort zur Verfügung. Alternative Flächen vor dem Haupttor wurden verwehrt. Ein vielfältiges Programm wird dennoch realisiert.