Essen

Essen

Kämpferische Kundgebung und Demonstration der streikenden Beschäftigten der Unikliniken NRW

Sie sind die zehnte Woche im Streik für einen „Tarifvertrag Entlastung“: Die Beschäftigten der sechs Unikliniken in NRW. Es geht um Entlastung der völlig überlasteten Beschäftigten aller Klinikbereiche durch Neueinstellungen und klar definierte Schichtpläne.

Von hg
Kämpferische Kundgebung und Demonstration der streikenden Beschäftigten der Unikliniken NRW
Kampfstark und offensiv - Die streikenden Kolleginnen und Kollegen der Unikliniken (rf-foto)

In den gestrigen Verhandlungen haben die Klinikbetreiber, darunter das Land NRW, zum ersten Mal überhaupt über eine Entlastung aller Bereiche gesprochen. Bisher versuchten sie, auf Abbau von Überstunden, einzelne freie Tage oder nur bestimmte Berufsgruppen auszuweichen. Auf solche Spaltungsversuche haben sich die in der Gewerkschaft ver.di organisierten Kolleginnen nicht eingelassen.

 

Auf der heutigen kämpferischen Auftaktkundgebung sprachen neben Kolleginnen und Kollegen aller Kliniken auch Kollegen aus Baden-Württemberg und Sachsen. Fast alle prangerten unter Beifall das auch im Gesundheitswesen herrschende Profitsystem als Ursache der Misere an. Einige kritisierten den Einsatz von Milliarden für Kriegsvorbereitung statt für die Gesundheit der Bevölkerung.

 

Ein Metaller von Siemens Mobility Krefeld schlussfolgerte aus den Versuchen, den Streik gerichtlich verbieten zu lassen, dass es nötig ist, für ein gesetzlich verankertes allseitiges und vollständiges Streikrecht in allen Fragen zu kämpfen. Die MLPD zeigte auf Schildern ihre Solidarität und Unterstützung des Streiks.

 

Die Streikenden sind zu Recht stolz auf ihren zähen Kampf im Gegenwind. Für großes Hallo sorgte die Nachricht, dass heute auch in Frankfurt am Main Klinikbeschäftigte ähnliche Forderungen aufgestellt haben und tariflich durchsetzen wollen. Der Streik strahlt aus!

 

Es folgte eine kämpferische Demonstration durch den Stadtteil Rüttenscheid zum Alfried-Krupp-Krankenhaus. Bemerkenswert war vor allem der Start mit einem lautstarken Marsch durchs Klinikgelände. Aus zahlreichen Fenstern winkten Kolleginnen und Kollegen, die den Notdienst versahen, zum Teil mit weiteren Transparenten.

 

Von Streikmüdigkeit oder ähnlichem war bei keinem der Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas zu spüren.