Usbekistan
Niederschlagung von Volksprotesten
Seit Ende Juni gab es Massenkundgebungen und Proteste in Karakalpakstan, einer großen Teilrepublik im Nordwesten von Usbekistan, die gewaltsam vom Staatsapparat niedergeschlagen wurden. Nach Behördenangaben gab es 18 Tote und 243 Verletzte. Es sollen aber wesentlich mehr sein. Es habe eine gnadenlose Verfolgung der Aktivisten eingesetzt. Ein Anlass war die geplante Aberkennung des Status als souveräne Teilrepublik. Die Ursachen liegen tiefer. Im benachbarten rohstoffreichen Kasachstan war es zu Jahresbeginn nach Preissteigerungen zu Unruhen gekommen. Karakalpakstan ist durch die lokale Umweltkatastrophe am Aralsee gebeutelt. Als arme Region ist es bevorzugter Standort der Strafanstalten Usbekistans. Gleichzeitig ist hier Usbekistans Rohstoffreichtum konzentriert. Es werden Erdgas und zahlreiche Metalle gefördert. Deshalb ist es ein von ausländischen Investoren viel gelobter Standort. Den von Krankheiten in Folge der Umweltzerstörung, Armut und Ausbeutung geplagten Massen kommt dieser Reichtum nicht zu Gute. Dagegen begehren sie auf.