EvoBus
Solidaritätsaufruf der Internationalen Automobilarbeiterkoordination
Die Internationale Koordinierungsgruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination hat unter der Überschrift "International gemeinsam – Konzernbelegschaften zusammen – ein Kampf!" einen Solidaritätsaufruf veröffentlicht.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
am Mittwoch, dem 29. Juni, trat die Belegschaft des EVO-Bus-Werks (Tochter von Daimler Truck) in Mannheim/Deutschland ab 13:30 Uhr in den selbständigen Streik gegen die Ankündigung, den Rohbau nach Tschechien zu verlagern. Das wurde genau an dem Tag bekanntgegeben, als die seit November 2021 abgespaltenen PKW/Van-Werke von Daimler mit neuen angeblichen „Zukunftssicherungen“ in angeblicher Sicherheit gewiegt wurden. Da sieht man klar, was die Aufspaltung bezweckte und immer bezweckt.
In Mannheim bei EVO-Bus würde die Verlagerung des Rohbaus die Vernichtung von 1.000 Arbeitsplätzen, in Ulm bei EVO-Bus von 500 Arbeitsplätzen bedeuten. Viele weitere würden bei Zulieferern vernichtet. Donnerstags wurde die Arbeit erst mal wieder aufgenommen. Es wird aber heftig unter den Kollegen diskutiert, wie ein selbständiger Streik organisiert werden kann. Solidarität aus anderen Werken und international ist gefragt und wird entwickelt.
Bei Mercedes-Benz in Vitoria/Spanien streikt die Belegschaft gegen eine geplante weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit und Diskriminierungen bei Neueinstellungen. Diese Streiks, wie auch der Kampf zur Verteidigung der 4.600 Arbeitsplätze bei FORD Saarlouis und gegen die Schließung von FORD in Chennai/Indien, zeigen, dass sich die internationale Arbeiterklasse zunehmend den Angriffen der Konzerne entgegenstellt, ihr Selbstbewusstsein und ihre Kampfbereitschaft wächst.
Unsere Forderung für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und für ein vollständiges, allseitiges und gesetzliches Streikrecht geben dabei eine wichtige Orientierung. Gerade in Europa sind diese Streiks auch ein Ausdruck davon, dass sich die Belegschaften nicht von der Propaganda der Herrschenden, sie sollten zugunsten des Kriegs in der Ukraine auf ihre Forderungen verzichten, abhalten lassen. Sicher könnten hier auch noch zahlreiche weitere Kämpfe aufgeführt werden.
Die Zusammenarbeit und Koordinierung von Kämpfen in der Internationalen Automobilarbeiterbewegung bestätigt sich als wichtiger Schritt zur internationalen Vereinigung und Stärkung. Schreibt Solidaritätserklärungen an die kämpfenden Belegschaften, stärkt die Internationale Automobilarbeiterkoordinierung mit dem Ziel, dass es zu gemeinsamen Kämpfen um gemeinsame Forderungen der internationalen Automobilarbeiter kommt.
Kämpferische Grüße!