Ukrainischer Botschafter in Deutschland wird abgezogen

Ukrainischer Botschafter in Deutschland wird abgezogen

Auf Nimmerwiedersehen, Herr Melnyk!

Schlussendlich hat er sich nun doch um Kopf und Kragen geredet: Der ultrarechte Einpeitscher, Faschistenfreund und Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk.

Von ffz

Nachdem er öffentlich in einem Interview erklärt hatte, dass der ukrainische Faschist und Antisemit Stepan Bandera keine Verantwortung für Massaker und antisemitische Juden-Pogrome im Zweiten Weltkrieg in Teilen Polens und der Ukraine trüge, war die Empörung – vor allem in Polen – so groß, dass das Selenskyj-Regime ihn nicht mehr halten konnte.¹ Dabei hätte jemand, der sich offen als Anhänger eines Antisemiten outet, selbst unter demokratisch-bürgerlichen Maßstäben niemals auf einen solchen Posten gehört. Rote Fahne News gehörte zu den ersten Medien in Deutschland, die berichtet hatten, dass Melnyk vor einigen Jahren Blumen am Grab Banderas in München niedergelegt hatte.² Konsequenzen? Fehlanzeige.

 

Dabei hatte Melnyk von Beginn des Krieges an genau das getan, was die Oligarchen in der Ukraine von ihm erwartet haben: Vehement schwere Waffen gefordert und Beleidigungen und Beschimpfungen ausgestoßen, um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Dass dann schließlich in Sachen Bandera auch noch die Gäule mit ihm durchgingen, war dann allerdings der Nagel zu seinem politischen Sarg. Das Selenskyj-Regime ist schließlich auf die Unterstützung der ultrareaktionären Regierung in Polen angewiesen (mehr dazu hier).

 

Wer jetzt allerdings denkt, dass in der entsprechenden Berichterstattung der bürgerlichen Massenmedien nun die berechtigte Kritik an Melnyk zum Zuge kommt, sieht sich getäuscht: Kai Küstner vom ARD-Hauptstadtstudio schreibt auf www.tagesschau.de: „Während die einen Melnyks Drang in die Öffentlichkeit als anmaßend wahrnahmen, lobten ihn andere für den Versuch, sein Land zu retten und den Deutschen den Spiegel vorzuhalten“. Also wenn, dann hat Melnyk die Deutschen höchstens mit Glasscherben beworfen. Zu gut in Erinnerung sind noch seine Ausfälle gegenüber fortschrittlichen Menschen in Deutschland wie der, dass sie „die Klappe halten" sollten.

 

Das Land, für das Melnyk steht, sind nicht die Massen in der Ukraine, die unter dem imperialistischen Krieg, den das neuimperialistische Russland mit der ultrareaktionären ukrainischen Regierung und den hinter ihr stehenden westlichen Imperialisten führt, leiden. Sondern, die Ukraine, für die Melnyk steht, ist die Ukraine des faschistischen Asow-Regiments, das genau in der Tradition Stepan Banderas steht. Ein faschistoider und rassistischer Staat.

 

Dass so jemand von der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie Agnes Strack-Zimmermann als jemand beschrieben wird, der „uns die Augen zu öffnen, uns wach zu rütteln“ versucht habe, ist eine sehr blumige Verharmlosung von Melnyks Wirken. Der Faschist Melnyk hat in Deutschland massiv für seine Wunsch-Ukraine geworben und versucht, den Massen faschistischen Kleister in die Augen zu schmieren. Es bleibt entsprechend zu hoffen, dass Frau Strack-Zimmermann eines Tages den gleichen Weg nimmt wie Herr Melnyk. Auf Nimmerwiedersehen.