Magdeburg
Der Nahverkehr steht still
Vor der Zentrale der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) stehen Pavillons von ver.di und die Beschäftigten mit gelben ver.di-Westen.
Es gibt Kaffee und Verpflegung. Die Stimmung ist gut. Ständig kommen weitere Kolleginnen und Kollegen an. Der Streik wird zu fast 100 Prozent befolgt. Kein Bus, keine Straßenbahn ist unterwegs.
1 Euro plus 0,50 Euro „Aufwertungskomponente“ pro Stunde mehr, das ist die Tarifforderung. Die MVB wollen das nicht zahlen und verweisen auf Ausfälle durch Corona, das 9-Euro-Ticket und die steigenden Energiepreise. Die Kollegen sind aber selbstbewusst und bleiben bei ihrer Forderung. Es ist bereits der zweite Warnstreik: Nach den Ferien im August sollen weitere Aktionen folgen. Auch in Halle an der Saale und an anderen Orten wird im Nahverkehr gestreikt (mehr dazu hier).
Daniel Wiegenstein überbrachte die solidarischen Grüße der MLPD. Er sprach die Streiks der Krankenhaus-Beschäftigten in NRW an, die schon seit Wochen andauern. Die andere Seite mauert aber. Für die Aufrüstung werden leicht Milliarden aufgebracht und für die Beschäftigten soll nichts über sein? „Deshalb weiter viel Erfolg bei den nächsten Aktionen“, so Daniel Wiegenstein. Es gab Applaus.
Es wird noch ein langer Tag werden. Der Streik bei der Tochtergesellschaft MVG ist von 4 Uhr morgens bis mindestens 14 Uhr geplant., bei den Straßenbahnen bis Mitternacht. Der Organisationsgrad in ver.di liegt bei 80 Prozent. In den letzten Tagen sind noch mehr Kolleginnen und Kollegen eingetreten. Die Belegschaft wünscht sich eine Gewerkschaft, die kämpft!