Seehafenbetriebe
Heute wurde ein Schlag zugelegt im Hafen!
Seit heute morgen, 14.7.22, 06.50 Uhr streiken die Kolleginnen und Kollegen Emden, Wilhelmshaven, Braake, Bremerhaven, Bremen und Hamburg die unter den Tarifvertrag der Seehafenbetriebe fallen. Sie sind ernsthaft und entschlossen, der Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten entgegenzutreten. Die in den letzten Wochen veranstaltete Hetzkampagne in den bürgerlichen Medien hat die Entschlossenheit eher noch gestärkt.
Mit der Kampagne „Ich bin einer von 12.000" haben eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen kurze Video-Statements zur Mobilisierung abgegeben: „Der Hafen ist nicht streikwütig, aber streikbereit! Kämpft jetzt mit uns, damit wir später mit euch kämpfen! Keiner wird alleine gelassen. Die Arbeitergeber machen sich richtig die Tassen voll," sind einige Äußerungen, die die Entschlossenheit der Kollegen unterstreichen. Und immer wird betont „Wir sind der Hafen!" Das Fazit ist „Unsere Forderungen sind richtig und berechtigt!"
Ein Kollege fordert auch ausdrücklich zur Solidarität mit dem Streik der Uni-Kliniken in Nordrhein-Westfalen auf. Sein Vorschlag, diese Kolleginnen und Kollegen zu besuchen und ihnen den Rücken zu stärken.
Dafür, dass die Kollegen hier so entschlossen auftreten, haben sie sich aber nicht nur den Zorn der Medien und der Hafenbosse eingehandelt. Vor kurzem meldete sich der Präsident Rainer Dulger vom BDA zu Wort, der schon mal grundsätzlich das Recht der Kollegen auf einen Tarifkampf in Frage stellte. Gegen diese Provokaktion muss man klar Stellung nehmen. Es wird wichtig sein, dass die Forderung nach einem allseitigen und vollständigen gesetzlichen Streikrecht erkämpft und auch zu einem Thema beim aktuellen Streik wird.
Bei der Kundgebung und Demo in Hamburg am morgigen 15.7.22 wollen sich alle Kolleginnen und Kollegen in Hamburg um 10 Uhr auf dem Heidi-Kabel-Platz (beim Hauptbahnhof Hamburg) treffen. Auch aus anderen Häfen sind die Hafenarbeiter aufgerufen, nach Hamburg zu kommen. Die Kreisleitung Hamburg-West unterstützt den Kampf der Hafenarbeiter und ist aus ganzem Herzen solidarisch mit ihnen.
Sie schreibt: "Eben überbrachten wir den Kollegen am Streikposten auf dem Burchardkai (Hamburger Hafen und Logistik AG, CTB) geschmierte Brote und zwei Kannen heißen Kaffee. Die Geschäftsleitung war sich nicht zu schade, nach einiger Zeit uns wieder einmal des Platzes zu verweisen, weil sie ja da Hausrecht auf ihrem Parkplatz hat. Wir protestierten unter dem Beifall der anwesenden Kollegen, die sich über die Solidarität sehr freuten."