Regierung will reaktionäre Kulturpolitik durchsetzen

Regierung will reaktionäre Kulturpolitik durchsetzen

documenta-Generaldirektorin Sabine Schormann entlassen

Am 15.7. wurde die bisherige Generaldirektorin der documenta vom Aufsichtsrat „einvernehmlich“ entlassen.

Von jgä

Am 15.7. wurde die bisherige Generaldirektorin der documenta vom Aufsichtsrat „einvernehmlich“ entlassen. Von Einvernehmlichkeit kann jedoch keine Rede sein. Der Druck auf sie war aufgrund der bekannten Antisemitismus-Vorwürfe immer stärker geworden. Noch am 11.7. hatte sie ausführlich zu den Vorwürfen Stellung genommen, leider viel zu spät und verteidigend statt angreifend. Die evtl. antisemitisch zu verstehenden Elemente in dem einen abgehängten Plakat bedauerte sie zutiefst und legte ihre Gegenmaßnahmen dar.
Vergebliche Liebesmüh. Verlangt wurde ein politischer Kniefall, ein Rücktritt. Und so wurde sie zurückgetreten. Ausgangspunkt und treibende Kraft war die Berliner Kulturstaatssekretärin Claudia Roth (Grüne). Vergebliche Liebesmüh aber auch diese Maßnahme. Die Besucherzahlen steigen. Immer wieder sagen Besucher, dass sie die Ausstellung sehr gut finden und die Kritik nicht nachvollziehen können, In 2022 stiegen an den ersten vier Samstagen hintereinander und die Kartenvorbestellungen sind im Juni höher als in den beiden letzten documentas. Das ist eindeutig, trotz Antisemitismus-Hetze.