Mercedes-Benz

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Rekordprofite als gesellschaftlicher Segen gefeiert

Im neuen Quartalsbericht meldet Daimler: „Die Mercedes Benz Group AG hat im zweiten Quartal ein starkes wirtschaftliches Ergebnis erzielt. Ausschlaggebend dafür waren ... nicht zuletzt anhaltende Kostendisziplin. Dadurch stieg die bereinigte Umsatzrendite bei Mercedes Benz Cars im vergangenen Quartal auf 14,2 Prozent.“

Von wb

Der offizielle Gewinn im PKW-Bereich stieg sogar um 20 Prozent. „Anhaltende Kostendisziplin“ - mehr könnte man die verschärfte Ausbeutung der Arbeiter kaum beschönigen und verklären. Sie ist doch eine Hauptquelle der anhaltenden Rekordprofite von MB. Wie gut, dass am gleichen Tag die Kollegenzeitung „Die Stoßstange“ verteilt wurde.

 

Hier kommt ein Kollege aus dem Werk Untertürkheim zu Wort, das gerade zum „E-Campus“ umgebaut wird: „Hier werden die Arbeitsplätze vernichtet und wir werden unter Druck gesetzt. Wir müssen uns anpassen, immer flexibel sein, müssen uns rechtfertigen, wenn wir das nicht können. Ich habe Zukunftsängste, weil ich nicht weiß, wie das weiter geht und ich es nicht ertrage, immer hin- und hergeschoben zu werden – wie eine Ware.“

 

Doch die hochbezahlten Medienprofis von MB schreiben dem Erfolg lieber den „begehrenswerten Fahrzeugen“ zu, die sich nur die Betuchten und Reichen leisten können. So habe der Mercedes-Maybach (Einstiegspreis 165.000 Euro) ein Rekordquartal hingelegt, von denen allerdings 2021 gerademal 15.730 verkauft wurden. Die „Strategie zahlt sich aus“, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

 

Da es für die Beschäftigten offensichtlich nicht der Fall ist, können die Sektkorken nur bei den Großaktionären knallen. MB habe die „Prognose erhöht“, was den Umsatz und die Profite angeht. Ob allerdings die Blütenträume des Vorstandes angesichts der neuen Qualität der Krisenhaftigkeit des Kapitalismus aufgehen, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass der Absatz von PKWs im zweiten Quartal um 7 Prozent zurückging. Dass der Gewinn dennoch um 20 Prozent stieg, erklärt sich neben der Ausbeutung der Arbeiter auch mit den Preiserhöhungen und den zahlreichen staatlichen Subventionen, darunter der aus unseren Steuergeldern und Sozialkassen subventionierten Kurzarbeit. Das ist das Geheimnis des Krisengewinnlers Mercedes-Benz!

 

Deshalb kann man aus der zur Schau gestellten Stärkung der „Widerstandsfähigkeit“ des Konzerns, der angeblich auf die Krisen gut eingestellt ist und dennoch Rekordprofite macht, auch andere Schlüsse ziehen. Rote Fahne News oder die Kollegenzeitung Stoßstange werden in diesem Sinne alles tun, um die „Widerstandsfähigkeit“ der Belegschaft zu stärken – im Kampf um jeden Arbeitsplatz, für höhere Löhne in der Tarifrunde sowie im selbständigen Kampf für Lohnnachschlag und dem aktiven Widerstand gegen die Weltkriegsgefahr!

 

(alle Zitate: www.group-media.mercedes-benz.com 27.7.22)