Documenta 15
Ich habe Burhan Karkutli selbst kennengelernt
Den folgenden Brief einer Leserin aus Hattingen an die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ), der sich auf den Artikel "Fassungslos über Bildsprache. Die Kritik an antisemitischen Motiven auf der Documenta reißt nicht ab. FDP fordert Stopp“ in der Ausgabe vom Freitag, den 29. Juli, bezieht, dokumentiert die Redaktion an dieser Stelle:
„Ich habe Burhan Karkutli selbst kennengelernt und auch seine Kunst, die mich tief beeindruckt hat. Neben poetischen Bildern hat er auch den Terror der israelischen Regierung gegen die palästinensische Bevölkerung - auch gegen Kinder und Jugendliche - in Israel dargestellt. Das ist die Realität bis heute! Es werden noch heute palästinensische Familien aus ihren Häusern vertrieben; es werden neue Siedlungen darauf gebaut - aber nur für Israelis. Ist das nicht Rassismus?
Der angebliche Antisemitismus geht nicht von Künstlern wie Burhan Karkutli (gestorben 2004) aus, sondern von Politikern und Artikelschreibern, die die Kritik an der zionistischen Richtung der Regierung in Israel absichtlich mit Antisemitismus gleichsetzen.
Das ist aber nicht richtig! Das betrifft auch die Kritik an Burhan Karkutlis Kunst, der "seine Grundwerte von Liebe, Gerechtigkeit und Revolution gegen die Anmaßungen der Potentaten und Diktatoren verteidigte", wie Georg Baltissen in seinem Nachruf zum Tod von Burhan Karkutli am 2. Januar 2004 in der taz schrieb.