Rezension "Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems"
Ziel der Herrschenden: Den wahren Charakter der Krisen zu vertuschen
„Der Ukraine-Krieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems“, so lautet der Titel der neuen Broschüre des Verlags Neuer Weg. Verfasst wurde sie von Gabi Fechtner, Stefan Engel und Monika Gärtner-Engel.
Viele Menschen sind auf der Suche nach Antworten. Die öffentliche Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine, Sanktionen gegen Russland, Inflation, gestörte Lieferketten oder die drohende Gasknappheit im Winter tragen kaum dazu bei, ein tieferes Verständnis von dieser offenen Krise des imperialistischen Weltsystems zu erlangen.
Im Gegenteil: Das Ziel der Herrschenden ist, den wahren Charakter dieser Krisen zu vertuschen. Stattdessen sollen die Menschen durch gezielte Manipulation auf den Kriegskurs der Bundesregierung eingeschworen werden und - möglichst ohne zu murren - die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten auf ihre Schultern erdulden.
Dagegen erarbeiteten Gabi Fechtner, Monika Gärtner-Engel und Stefan Engel auf knapp 70 Seiten im A5-Format eine überzeugend schlüssige Analyse des gegenwärtigen Krisengeschehens und lieferten dazu auch die notwendigen Schlussfolgerungen, sowie einen Leitfaden, um den Kriegstreibern aktiven Widerstand entgegenzusetzen und die akute Weltkriegsgefahr zu bannen. Damit hält die Broschüre schon einen schweren Brocken für ihre Leser bereit. Es ist in Deutschland quasi ein Alleinstellungsmerkmal der MLPD, schonungslos „Ross und Reiter“ zu nennen. Wir haben es mit nicht weniger, als einer wirtschaftlichen, politischen, militärischen und ökologischen Krise des imperialistischen Weltsystems zu tun.
Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems
Was sind die Ursachen? Was sind die Perspektiven? Steuern wir unweigerlich auf einen Dritten Weltkrieg zu? Komplizierte Fragen, die beantwortet werden müssen. Das leistet die Broschüre. Die Autoren gehen streng wissenschaftlich vor und bedienen sich dabei der dialektischen Methode. Nur sie erlaubt es wirklich, zu verstehen, was da gerade los ist. Angefangen mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022, stellt die Broschüre gleich zu Beginn unmissverständlich klar, dass dieser von beiden Seiten ungerechte Krieg nicht etwa die Ursache der offenen Krise des imperialistischen Weltsystems ist, sondern vielmehr selbst Ausdruck dieser Krise ist. Die wahre Ursache liegt in der ungleichmäßigen Entwicklung der imperialistischen Länder begründet. Es ist also das System des Imperialismus, was zunehmend die Existenzgrundlage der ganzen Menschheit infrage stellt. Hier wird einmal mehr die seit 40 Jahren klare Haltung der MLPD bekräftigt, sich auf keine Seite der imperialistischen Kriegstreiber zu schlagen. Nein, wir brauchen aktiven Widerstand gegen jede imperialistische Aggression und eine internationale Einheitsfront gegen den Dritten Weltkrieg!
Der erste Schritt dazu ist, sich diese Broschüre kritisch-selbstkritisch anzueignen. Doch wie können wir vor allem junge Leute und einfache Arbeiter und Angestellte dazu bewegen, politische Lektüre zu lesen? Selbstbewusst sollten wir die Broschüre unter Kollegen, Freunden, Familie und den Menschen auf der Straße bewerben. Sie ist zwar anspruchsvoll, aber nicht intellektuell abgehoben, von hohem wissenschaftlichem Niveau und trotzdem einfach strukturiert und leicht verständlich geschrieben. Wo Menschen Interesse zeigen, sollten wir immer anbieten, gemeinsam zu lesen. Eine geeignete Methode ist das kollektive Studieren, Konspektieren und Diskutieren in konzentrierter Arbeitsatmosphäre. Nutzen wir dazu unsere öffentlichen Lese- und Studiengruppen, sowie gemeinsame Studientage.